Düsseldorf. "Die Handelsbeschränkungen wären eine Farce", sagte Horst Widmann, Präsident der Vereinigung der Europäischen Sportindustrie (Fesi) vor der Sportmesse Ispo (5.2.-8.2.) dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe). Produktionsstätten für Sportschuhe gebe es in Europa seit zwei Jahrzehnten nicht mehr, und sie seien deshalb auch nicht zu schützen. Die rund 1800 in der Fesi organisierten Hersteller fürchten, dass Importzölle den Absatz einbrechen lassen, weil die Preise steigen würden. Eine Entscheidung wird für den 14. Februar erwartet. In Kraft treten könnten die Sanktionen dann unverzüglich. Ein knappes halbes Jahr nach den Auseinandersetzungen um Importquoten für Textilien aus China führt damit erneut ein Handelsstreit zu Protesten einer Branche. Wie bei Textilien nahmen mit dem Wegfall der Einfuhrquoten Ende 2004 auch die Schuhimporte aus China in die EU drastisch zu. Mitte Juli äußerte der Verband der Europäischen Schuhindustrie den Verdacht, dass China und Vietnam Schuhe unter Wert anbieten. Die Europäische Kommission leitete daraufhin eine Antidumpinguntersuchung ein, in die erstmals seit 1994 auch wieder die Sparte Sportschuhe einbezogen wurde.
Sportindustrie protestiert gegen geplante EU-Importzölle
Die europäische Sportindustrie läuft Sturm gegen die von EU-Handelskommissar Peter Mandelson geplanten Importzölle auf Sportschuhe aus China und Vietnam.