München. „Der Aufsichtsrat steht geschlossen hinter Håkan Samuelsson. Aus unserer Sicht ist Samuelsson weiter der richtige Mann“, sagte Lothar Pohlmann, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von MAN und Vorsitzender des MAN-Konzernbetriebsrates, am Montag in München. Ein Unternehmenssprecher betonte erneut, dass über Vorstandsangelegenheiten der gesamte 20-köpfige Aufsichtsrat zu entscheiden habe. Laut Medien-Spekulationen dringt VW als Großaktionär von MAN auf eine Ablösung Samuelssons, um doch noch einen friedlichen Zusammenschluss des Lastwagenbauers mit dem schwedischen Konkurrenten Scania zu erreichen. Der Scania-Betriebsrat stufte diese angeblichen VW-Pläne als „nicht unerwartet“ ein. „Das wäre dann wohl die Konsequenz aus seiner schlechten Vorgehensweise“, sagte Betriebsratschef Kjell Wallin. Samuelsson hatte den Übernahmepoker mit einer Zehn-Milliarden-Euro-Offerte für Scania eingeleitet, stößt in Schweden aber auf erbitterten Widerstand. Sowohl vom Unternehmen selbst als auch von dessen größtem heimischen Eigner Investor wird die Offerte als feindlich abgelehnt. VW ist daran interessiert, seine brasilianischen Nutzfahrzeugeaktivitäten in ein neues Bündnis einzubringen. In Branchenkreisen wurde aber betont, dass der Einfluss Volkswagens auf MAN begrenzt sei. Mit einer 20-Prozent-Beteiligung lasse sich der Vorstandschef nicht so einfach austauschen. Investor verweigerte jeden Kommentar. Scania-Sprecherin Cecilia Edström sagte zu den Berichten: „Das ist doch nur eins von ziemlich vielen Gerüchten. Wir kommentieren so was nicht.“ Man habe von MAN nach der Ablehnung des Übernahmeangebotes auch durch VW im Dezember „nichts Neues“ gehört.
Spekulationen um Samuelsson-Rauswurf
Der MAN-Konzern hat Vorstandschef Håkan Samuelsson nach Spekulationen über dessen mögliche Ablösung demonstrativ den Rücken gestärkt.