Stuttgart/Reutlingen. Der Reutlinger Spediteur Thomas Betz bleibt weiter in Untersuchungshaft. Dies teilte der 4. Strafsenat des Oberlandesgerichts Stuttgart heute mit. Ihm wird nach Angaben des Gerichts unter anderem Bestechung georgischer und aserbeidschanischer Amtsträger, Urkundenfälschung und Betrug zur Last gelegt. Er soll Fahrer der deutschen Mutterfirma als Mitarbeiter osteuropäischer Tochterunternehmen ausgegeben haben, die mit in Aserbeidschan und Bulgarien zugelassenen LKW, deren regelmäßiger Standort tatsächlich jedoch in Deutschland war, Transporte in Westeuropa durchgeführt haben. Das Hauptverfahren gegen Betz soll am 20. September eröffnet werden. Vorerst seien 70 Verhandlungstermine angesetzt worden, heißt es in der Mitteilung des Senats. Betz ist eine der größten Speditionen in Europa. Das Unternehmen beschäftigt rund 7500 Mitarbeiter und fährt mit 2200 LKW. Als Umsatz werden rund 700 Millionen Euro angegeben. Die Willi-Betz-Gruppe, deren Geschäftsführer Thomas Betz ist, erklärte dazu heute: „Wir halten es weiterhin für sehr fragwürdig, dass Thomas Betz als unbescholtener Bürger und erfolgreicher Unternehmer in Untersuchungshaft gehalten wird.“ Der Vorwurf der Fluchtgefahr sei absurd. Mit Blick auf die familiären Bindungen sowie die engen, seit Jahrzehnten gewachsenen Beziehungen zu Unternehmen, Mitarbeitern und Kunden sei es nicht nachvollziehbar, dass nach wie vor von einer Fluchtgefahr ausgegangen werde. (dpa/tz)
Spediteur Thomas Betz bleibt weiter in Untersuchungshaft
Hauptverfahren gegen Betz wird am 20. September eröffnet – Umsatz des Unternehmens liegt bei rund 700 Millionen Euro