So testet die VR

So testet die VRDie Tests der VerkehrsRundschau sind die härtesten in der Branche. Kein anderes Technik-Ressort bietet in der Testpraxis einen Referenz-LKW auf. Das Highlight: Der internationale Euro Truck Test. Soll man sich ärgern, wenn man kopiert wird? Die Chinesen würden sagen „Nein“! Schließlich gibt es kein größeres Kompliment, dass die eigenen Arbeit gut ankommt – und der VR-Test wird oft kopiert ...O.K., Eigenlob stinkt bekanntlich. Trotzdem ist das Test-Ressort der VerkehrsRundschau stolz darauf, dass es mit den Einzel- und Vergleichstests den Lesern die beste Basis für ihre Kaufentscheidungen bietet. Nur 15 Prozent der Gesamtkosten macht der Anschaffungspreis aus. Der Rest entsteht im Betrieb. Das ist auch der Grund, warum im VR-Profi-Test die Kosten eine so große Rolle spielen. Wichtigstes Element ist die Verbrauchsermittlung. Um vergleichbare Werte zu erhalten, setzt das Test-Ressort der VR als einziges ein Referenzfahrzeug ein. Durch die Abweichung der Verbrauchswerte des Referenz-LKW durch Regen, Kälte oder Wind lassen sich die Ergebnisse der Testfahrzeuge auf eine einheitliche, weit gehend objektivierte Basis zurückrechnen.Einfluss der Hersteller ausschließenUm zu vermeiden, dass die LKW-Hersteller die Testfahrzeuge auf den Einsatz mit 40 Tonnen optimieren, führt die VR seit mehreren Jahren auch Testfahrten mit Teilbeladung durch. Dabei lässt sich immer wieder feststellen, dass an sich ökonomische Hochleistungs-LKW, die im schweren Einsatz akzeptable Verbräuche bieten, bei wenig Last völlig unökonomisch sind. Zudem ist die Test-Redaktion der VR eine der wenigen, die alle Fahrzeuge auch nachts fährt und entsprechend bewertet. Speziell in der Dunkelheit zeigen sich immer wieder Mankos, die am Tag keine Rolle spielen – sei es eine unzureichende Armaturenbeleuchtung oder eine schlechte Rundumsicht.Weil „wer misst, Mist misst“, verlassen wir uns nicht auf Herstellerangaben oder Messtechnik. Basis für die Verbrauchsermittlung ist immer die Nachtankung. Damit es keine Abweichungen im Testablauf gibt, zieht jeder LKW immer den gleichen Trailer, wird vom gleichen Fahrer bewegt und absolviert ein völlig identisches Testprogramm. Auch der Referenzzug bleibt stets unverändert und hat einen festen Fahrer. Um geschmackliche Einflüsse auszuschließen, bewerten mehrere Tester das Auto. Eine abschließende Diskussion klärt Schwächen und Stärken und klammert persönliche Vorlieben aus.Schon vor jedem Test werden alle Fahrzeuge gründlich untersucht – stimmt der Tacho, passt der Reifenluftdruck, ist die Aufsattelhöhe korrekt justiert und stimmt das Vorsattelmaß. Umfangreiche Messungen an den Kabinen sowie die Ermittlung der Fahrleistungen und Geräusche runden das Programm ab.Sind die Profi-Tests die Pflicht, stellt der Euro Truck Test (ETT) die Kür dar. Der ETT ist ein internationaler Vergleichstest unter Federführung des VR-Test-Ressorts. Insgesamt sind 14 Redaktionen der führenden europäischen Fachtitel am ETT beteiligt. Auch der Vergleichstest wird mit Referenzfahrzeug gefahren. Abhängig von der ausgeschriebenen Leistungsklasse führt der ETT über einen schweren Eifel-Rundkurs oder eine mittelschwere Teststrecke in Bayern, die weit gehend identisch ist mit der Profi-Test-Runde.Einen immer höheren Stellenwert haben bei den Tests elektronische Assistenzsysteme sowie automatisierte Schaltungen, die in Komponenten-Tests auch schon isoliert verglichen wurden. Für uns sehr wichtig: Denn gerade automatisierte Schaltungen tragen zu vermindertem Verschleiß im Antrieb und einem im Fuhrparkmittel verringerten Verbrauch bei. Assistenzsysteme à la ESP, Abstandstempomat, Spurbindungs- sowie Notbremsassistent sparen schon durch einen vermiedenen Unfall die Kosten leicht wieder ein.Die moderne Elektronik verlangt auch nach neuen Bewertungskriterien und versierten Testern. Das Tester-Team der VR ist eine gesunde Mischung aus Akademikern, die den Umgang mit Zahlen gewohnt sind, als auch Praktikern, die langjährige Erfahrungen mit Transportern und LKW im Transportalltag haben. Nicht zu vergessen verifiziert die VerkehrsRundschau alle Ergebnisse durch Untersuchungen und eigene Praxis-Tests bei Speditionen und Verkehrsunternehmen und veranstaltet regelmäßig Vergleichstests von Mietfahrzeugen. So schließen wir aus, dass uns die Industrie ausgewählte Test-LKW vorsetzt. Speziell bei den Miet-Tests ergibt sich stets ein sehr realistisches Bild über Stärken und Schwächen – auch und gerade, wenn die Fahrzeuge etwas älter sind. Und weil die Qualitäten der Fahrzeuge immer ähnlicher werden, wird die Testerei immer akribischer. Dennoch bleiben wir praxisverbunden und werden keine Schräubchendreher – versprochen! ❙❚■ Gerhard GrünigEine offene Kommunikation mit den Herstellern, permanente Ergebnispräsentationen und akribische Nachtankungen sind das Erfolgsrezept der TestsDas Salz in der Technik-Suppe sind Vergleichstests, wie der Euro Truck Test, Getriebetests oder KabinenvergleichVor jedem Test werden die Rahmenbedingungen wie etwa Luftdruck im Reifen oder Kraftstofftemperatur auf Korrektheit geprüft KostenrechnungDie Kostenrechnung im VR-Profi-Test setzt sich aus mehreren Elementen zusammen. Zum einen die Fahrzeugkostenrechnung, die aus den Ergebnissen des Tests entsteht – und die sich die Leser über www.verkehrsrundschau.de für alle bislang getesteten Euro-4/5-Fahrzeuge vergleichend ansehen können. Zum anderen stellen wir zu jedem Fahrzeug ein unverbindliches Leasingangebot der Herstellerbank mit und ohne Wartungsvertrag vor.Eine gute Möglichkeit, die Folgekosten genauer unter die Lupe zu nehmen, ist der so genannte Warenkorb. Eine ausgesuchte Liste mit Verschleiß-, Wartungs- und Unfallteilen zeigt, wo das Fahrzeug billig oder teuer ist. Die dargestellten Werte sind jeweils mit Arbeitszeit gelistet. Zudem zeigt der Profi-Test, ob der Hersteller eine relativ rigide Aufpreispolitik fährt – wie leider die deutschen Anbieter. Oder ob er viel serienmäßig einpackt – wie zum Beispiel Iveco. Noch immer gibt es unter den Herstellern die Unsitte, mit hohen Brutto-Listenpreisen zu rechnen. Da kostet dann ein Fernverkehrs-LKW der 420-PS-Klasse abgehobene 160.000 Euro. Doch keine Angst, bei den Preisen in der Kostenrechnung handelt es sich um echte Marktpreise.Bei aller Sympathie zum Fahrzeug spielen Kosten die wichtigste RolleNur 15 Prozent der Aufwendungen bestimmt der Kaufpreis, der Rest sind Betriebskosten. Ein Grund, warum die VR ganz genau rechnet und vieles auflistet.Einzigartig: Der VR-Referenzzug, ein Actros 1846 mit Schmitz Cargobull SCS und 40 TonnenTransporter-TestsWie testet man einen Transporter? Am besten so, wie ihn die Kunden testen – im Alltag. Dieses Prinzip verfolgt die VR bei den Transportertests. Keine akademische, messwertversessene Datensammelei, sondern möglichst praxisnahes, für Leser und Kunden nachvollziehbares Aufspüren der Stärken und Schwächen eines Modells. Dazu wählt die VR verschiedene Wege: Kernpunkt unserer „Alltagserprobungen“ ist die standardisierte, doppelt und mit drei Viertel der Nutzlast gefahrene VR-Test-Runde über 114 Kilometer von München-Nord durch die hügelige Hallertau und über die Autobahn zurück. Autobahn-Tempo sind ökonomisch-flotte 130 km/h. Der Anteil von Autobahn und Landstraße beträgt etwa 30 und 60 Prozent. Jedes Fahrzeug wird exakt verwogen. Rückt der Testwagen mit Anhängekupplung an, muss er seine Zugfähigkeiten auf der VR-Runde beweisen. Am Haken hängt ein üblicher 2,5-Tonnen-Tandemachs-Hänger von Humbaur, teilbeladen auf 1,8 Tonnen. Vor allem wird hier untersucht, ob der Verbrauch mit Hänger überproportional ansteigt. Königsdisziplin der VR-Tests ist der Dauertest, bei dem wir den Kurieralltag über 100.000 Kilometer nachempfinden. Hier bleibt nichts verborgen. Und schließlich fühlen wir den Fahrzeugen unter extremen Bedingungen des arktischen Winters beim Arctic Test in Lappland auf den Zahn. Und zwar eiskalt! jrDer pure Van-Sinn: Kein Berg zu steil, kein Weg zu weit Neben der Test-Runde der VR müssen Transporter im Redaktionsalltag tausende von Kilometern absolvieren, extremer Kälte trotzen oder im Dauertest bestehen.Wesentlich beim Kabinentest: Was passt hinein? Das Testergebnis selbst besteht aus harten Messwerten, aber auch mehreren TestermeinungenExklusiv: Nur die VR macht Van-GespanntestsNeben Verteiler-LKW müssen auch Baufahrzeuge antreten. Sie fahren leer und beladen

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