Genf. Die Schweizer Flugsicherung Skyguide, die auch für die Überwachung des süddeutschen Raumes zuständig ist, will europäischer werden. Das Unternehmen wolle mit sechs Flugsicherungen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Luxemburg enger zusammenarbeiten, sagte der amtierende Direktor Francis Schubert in Genf. Schubert führt derzeit die Geschäfte des mehrheitlich dem Schweizer Staat gehörenden Unternehmens. Eine große Herausforderung komme auf Skyguide im Personalwesen zu, sagte Schubert. An den Standorten Genf und Zürich benötige die Firma rund 40 neue Fluglotsen. Nur so könne Skyguide die Anforderungen von Eurocontrol erfüllen und die Verspätungen im Schweizer Luftraum verringern. Neben dem kontinuierlichen Ausbau der Sicherheit ist nach Angaben Schuberts die Verbesserung der Kostenstruktur eine der großen Aufgaben der nahen Zukunft. "Gemäß den Prognosen sollen die Flugsicherungskosten in den nächsten Jahren stärker steigen als der Verkehr und damit die Einnahmen", sagte der Skyguide-Chef. Mit rund 1.190 Mitarbeitern kontrollierte das Unternehmen im vergangenen Jahr 1,16 Millionen Flüge, 2,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Bis Mitte Jahr dieses Jahres will Skyguide zudem bekanntgeben, wer die Nachfolge von Alain Rossier als Direktor antritt. Dieser war Ende 2006 mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. In seine fünfjährige Amtszeit fiel das Flugunglück von Überlingen. Dabei waren 71 Menschen am 1. Juli 2002 beim Zusammenstoß zweier Flugzeuge ums Leben gekommen. Skyguide wird dafür mitverantwortlich gemacht. Acht Skyguide-Mitarbeiter müssen sich wegen fahrlässiger Tötung vom 15. Mai an vor einem Schweizer Gericht verantworten.
Schweizer Flugsicherung Skyguide will europäischer werden
Engere Zusammenarbeit mit sechs Flugsicherungen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Luxemburg geplant.