Frutigen/Schweiz. Zwei Monate vor dem offiziellen Betriebsbeginn hat sich im neuen Lötschberg-Basistunnel in der Schweiz ein Unfall ereignet, der jedoch weitgehend glimpflich verlief. Der Tunnel, der im Dezember offiziell eröffnet wird, sollte bis Dienstagabend gesperrt bleiben. Nach Angaben der Betreiberfirma war in der Nacht zum Dienstag die Lokomotive eines Güterzuges an einer Weiche bei der Nordeinfahrt in den Tunnel entgleist. Die Lok zog einen Zug der Rollenden Autobahn zwischen Freiburg im Breisgau und Novara in Italien. Zwei Lastwagen sollen potenziell gefährliche Güter geladen haben. Die Unfallursache wird untersucht. Am vergangenen Freitag war bekannt geworden, dass ein Teil der Notfalllautsprecher im Basistunnel noch nicht funktioniert, obwohl schon erste Personenzüge durch den Tunnel fahren. Die Basisstrecke, die zu den großen Projekten der Alpenquerung mit Lastwagen auf der Schiene gehört, befindet sich seit Juni in der so genannten Ertüchtigungsphase. Seither wurden rund 7000 Güterzüge durch den Basistunnel geführt. Die Aufnahme des fahrplanmäßigen Personenverkehrs durch den 34 Kilometer langen Tunnel ist für den Fahrplanwechsel am 9. Dezember vorgesehen. Seit Mitte September verkehrt jedoch bereits vier Mal täglich der so genannte Neat-Express durch den Basistunnel. Er führt nur Wagen erster Klasse. (dpa)
Schweizer Alpentunnel: Unfall vor der Eröffnung
Ein entgleister Güterzug sorgt für Wirbel im Lötschberg-Basistunnel