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Scholz: Zurückdrehen der Globalisierung wäre „Holzweg“

27.05.2022 16:09 Uhr | Lesezeit: 2 min
Globalisierung
Scholz mahnte auf dem Weltwirtschaftsforum, dass aus Diversifizierung kein Vorwand für Abschottung und Protektionismus werden dürfe (Symbolbild)
© Foto: imagetea - Fotolia

Bundeskanzler Olaf Scholz hat angesichts der Verwerfungen im internationalen Handel vor einer zunehmenden Abschottung von Volkswirtschaften gewarnt.

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„Um es ganz klar zu sagen: Die De-Globalisierung ist ein Holzweg“, sagte der SPD-Politiker am 26. Mai zum Abschluss des Weltwirtschaftsforums in Davos.

„Natürlich müssen wir manch strategische Abhängigkeit reduzieren. Auch unsere Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland fällt in diese Kategorie - deshalb wird sie beendet.“ Mehr Widerstandsfähigkeit erreiche die Wirtschaft in einer krisenanfälligen Welt vor allem, indem sie sich breiter aufstelle.

„Zugleich müssen wir Acht geben, dass aus notwendiger Diversifizierung kein Vorwand wird für Abschottung, Zollschranken und Protektionismus“, warnte Scholz. Der Preis von Zöllen und Handelsschranken werde von Unternehmen, Arbeitnehmern und Verbrauchern bezahlt, die ohnehin schon unter steigenden Preisen litten. Getrieben von teurerem Öl und Gas hat die Inflation in Europa Rekorde erreicht. 

Volkswagen: Auf Freihandel angewiesen

Zu der Globalisierungsdiskussion äußerte sich zuvor auch Autobauer Volkswagen. „Wir haben hier diese Diskussion einer neuen Blockbildung“, sagte VW-Chef Herbert Diess am 25. Mai am Rande der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums vor Journalisten. „Positiv und motivierend für mich war, dass einige führende europäische Vertreter klargemacht haben, dass Europas Interesse in einer offenen Welt liegt.“ Sowohl VW als weltweiter Autoanbieter als auch Deutschland seien auf Freihandel angewiesen.

„Ich denke, wir sollten nicht zu sehr auf Selbstversorgung setzen“, so Diess angesichts der Debatte um mangelnde Elektronikchips und teure Rohstoffe, die nach dem Ausbruch der Covid-Pandemie und nun nach dem Krieg in der Ukraine die Weltwirtschaft bremsen. „Nationen und große Blöcke, die zum Selbstversorger werden, sind für mich ein großes Risiko einer sich abschottenden Welt.“

Nutzfahrzeug-Lieferketten weiter unter Druck

In China, wo der Konzern einen Großteil seiner Autos verkauft und Marktführer ist, hält Diess die Situation wegen der regionalen Corona-Lockdowns derzeit noch für kompliziert. „Aber wir sehen etwas Licht“, sagte der Manager. Insgesamt bleibe China der Automarkt mit den größten Wachstumschancen.

Generell dürfte sich die Anspannung bei den Lieferketten im Pkw-Geschäft dieses Jahr merklich legen - bei Nutzfahrzeugen liege der Fall aber noch anders, so Diess. (mwi/dpa)

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