Schnelle Realisierung der Y-Bahntrasse gefordert

03.06.2008 16:23 Uhr
Bahngleise
Eine schnelle Realisierung der Y-Trasse ist gefordert (Bild: ddp)
© Foto: ddp

Die SPD-Fraktion des Landes Niedersachsens fordert rasche Aktion, um die Hinterlandanbindung der Seehäfen zu stärken

Hannover. Die niedersächsische SPD-Landtagsfraktion hat die Landesregierung aufgefordert, bei der seit Jahren geplanten Y-Bahntrasse von Hannover Richtung Bremen und Hamburg Tempo zu machen. Angesichts des stark gestiegenen Güteraufkommens bekämen die Seehäfen ohne die Neubaustrecke zum Weitertransport der Waren große Probleme, sagte SPD-Fraktionschef Wolfgang Jüttner heute in Hannover. „Wir kriegen einen absoluten Stau.“ Niedersachsen, Bremen und Hamburg sollten fehlende Planungsmittel von etwa 25 Millionen Euro notfalls vorfinanzieren, sagte der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Gerd Will. Anwohner protestieren seit langem gegen die geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke, die auf der Landkarte an die Form eines Ypsilons erinnert. Die SPD will sich mit einem Antrag in der am Mittwoch beginnenden Landtagssitzung für einen schnellen Trassenbau einsetzen, der nach Angaben der Fraktion insgesamt rund 1,8 Milliarden Euro kostet. Zunächst würden Planungskosten von rund 50 Millionen Euro anfallen, sagte Will. Der Bund wolle 25 Millionen Euro freigeben, den Rest sollten die norddeutschen Länder gemeinsam vorstrecken. „Das Geld muss jetzt unmittelbar bereitgestellt werden“, meinte der SPD- Politiker Will. CDU-Fraktionschef David McAllister sagte: „Zur Y-Trasse gibt es keine realistische Alternative“. Eine schnelle Realisierung habe für Norddeutschland herausragende Bedeutung. Gespräche zwischen den norddeutschen Ländern sowie mit der Bahn und dem Bund könnten dazu beitragen, die Planung zu beschleunigen, sagte McAllister. Auf der Neubaustrecke von Hannover entlang der Autobahn A 7 Richtung Norden sollen Züge bis zu 300 Stundenkilometern fahren können. Zu Bürgerprotesten sagte SPD-Fraktionschef Jüttner: „Bei solchen Verkehrsprojekten kriegen sie immer Ärger vor Ort.“ Lärmbelastungen müssten verringert werden, aber das Vorhaben sei unverzichtbar. Die Y-Trasse ist ein Verkehrsprojekt, das aus den 90er Jahren stammt. Es lag wegen der ungesicherten Finanzierung seit 2004 auf Eis, inzwischen ist die Trasse wieder in den Investitionsrahmenplan des Bundesverkehrsministeriums aufgenommen. Das Eisenbahn-Netz muss aus Experten-Sicht dringend ausgebaut werden, um den stark steigenden Güterverkehr zu bewältigen. Die Deutsche Bahn hofft auf eine Fertigstellung der Y-Trasse bis 2015. (dpa)

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