Kiel. Das Bundesland Schleswig-Holstein will zu einem wichtigen Ausbildungsstandort für seemännisches Fachpersonal sowie Fachkräfte in der Logistik- und Verkehrswirtschaft aufrücken. Das bekräftigte Verkehrs- und Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) am Montag in Kiel anlässlich der Vorlage eines Konzeptes zur „Stärkung der Maritimen Ausbildungsgänge in Schleswig-Holstein". Für den Minister ist das Engagement ein wichtiger Beitrag zur Zukunftssicherung. Schließlich erwirtschafte das nördlichste Bundesland rund 8,5 Prozent seines Bruttosozialproduktes in der maritimen Wirtschaft. Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, setzt Austermann neben der Eigenleistung des Landes auch auf die Mitwirkung des ebenfalls stark von der maritimen Verbundwirtschaft profitierenden Nachbarlandes Hamburg sowie auf die aktive Unterstützung durch die private Verkehrswirtschaft, allen voran die stark expandierende und zudem wirtschaflich sehr erfolgreich dastehend norddeutschen Reederei-Branche. Zu den herausragenden neuen Ausbildungsgängen gehört für den Minister ein für das Wintersemester 2007/2008 an der Fachhochschule Flensburg geplanter Studiengang „Seeverkehr/Nautik und Logistik". Dieses Ausbildungsweg ist als Bachelor-Studiengang vorgesehen und soll sich über acht Semester erstrecken. Bis zu 40 Studienanfänger können daran teilnehmen. Bei der Umsetzung dieses Planes hat das Bundesland Hamburg bereits seine Unterstützung zugesagt. Eine wesentlich Voraussetzung für das Gelingen des Vorhabens ist, dass zwei Stiftungsprofessuren geschaffen werden können. Austermann berichtete, dass die Reederei Hamburg Süd zugesagt hat, das Geld für eine Stelle über einen Zeitraum von drei Jahren bereit zu stellen. Austermann forderte „andere Reedereien" dazu auf, diesem Beispiel zu folgen, und entsprechende Mittel zur Verfügung zu stellen. Denn nur mit einer zweiten Professorenstelle lasse sich dieser Studiengang einrichten. Ebenfalls in Flensburg ist für das Schuljahr 2007/2008 die Schaffung eines Ausbildungsgangs für „Schiffsbetriebstechnische Assistenten" geplant, wofür die Fachhochschule für Seefahrt in der nördlichsten deutschen Stadt als Plattform dienen soll. Wie intensiv die Ausbildungseinrichtungen im Land zwischen den Meeren genutzt werden, zeigt sich auch am Beispiel der Schleswig-Holsteinischen Seemannsschule zu Lübeck. Hier werden so genannte Schiffsmechaniker ausgebildet. Austermann berichtete, dass diese Schule die Auslastungsgrenze inzwischen „erreicht hat". Weil im vergangenen Jahr die Anzahl der Lehrkräfte nicht ausreichte, konnte nicht allen Ausbildungsgängen das gewünschte Angebot zur Verfügung gestellt werden. Beschlossen ist, eine weitere Lehrkraft kurzfristig einzustellen. (eha)
Schleswig-Holstein will maritime Ausbildung stärken
Spitzenplatz für maritime Logistik: Wirtschaftsminister Austermann präsentiert Ausbildungskonzept für Fachhochschule