Hamburg. Die HSH Nordbank will ihren für Ende 2008 angepeilten Börsengang vorerst verschieben. Das gab das Unternehmen auf der Bilanzpressekonferenz bekannt. Insbesondere durch die Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten sieht sich die Unternehmensführung zu diesem Schritt veranlasst. Zur Sicherung des Neugeschäfts in den Wachstumsbereichen Transport und Energie will die HSH Nordbank zunächst ihre Eigenkapitalsbasis durch Kapitalmaßnahmen der Gesellschafter bis Mitte des Jahres stärken. Trotz der Finanzkrise konnte die Bank 2007 bei den Erträgen in den Kerngeschäftsfeldern Shipping, Transport und Corporates deutlich zweistellig zulegen. Insgesamt brach jedoch der Jahresüberschuss nach 830 Millionen Euro im Vorjahr auf 285 Millionen Euro ein. Im Segment Global Transportation, der die Bereiche Shipping und Transport umfasst, steigerte die HDH Nordbank ihr Betriebsergebnis von 309 Millionen Euro im Vorjahr auf 415 Millionen Euro. Dabei konnten die operativen Erträge im Shipping-Geschäft um 21 Prozent auf 408 Millionen Euro und das Betriebsergebnis vor Steuern um fast 40 Prozent auf 334 Millionen Euro verbessert werden. Den Hauptbeitrag zum Ergebniswachstum leistete trotz des spürbaren Drucks auf die Margen erneut der Zinsüberschuss, der um mehr als 42 Prozent auf 291 Millionen Euro stieg. Für höhere Provisionseinnahmen sorgte der verstärkte Vertrieb von Dienstleistungen über das Finanzierungsgeschäft hinaus bis hin zur Begleitung von Übernahmetransaktionen. Beispielhaft hierfür war im vierten Quartal 2007 der abgewickelte Kauf einer US-amerikanischen Tankerreederei durch ein Bieterkonsortium. Damit behauptetet die Bank, deren Neugeschäft in der Schifffahrt 2007 um 18 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro stieg, ihre Position als weltweiter Marktführer bei Schiffsfinanzierungen. Für 2009 rechnet die Bank mit einer leichten Abkühlung der Schifffahrtsmärkte. Bei auf hohem Niveau anhaltendem Flottenwachstum wird nach ihrer Einschätzung. die Dynamik der Nachfrage etwas nachlassen. „Nicht zuletzt aufgrund unserer günstigen Refinanzierung und guten Aufstellung haben wir gute Karten im Schiffsgeschäft“, zeigt sich der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Peter Rieck optimistisch. Ziel sei es, bis Jahresende das Bestandsvolumen von derzeit 24 Milliarden Euro auf 30 Milliarden Euro zu erhöhen. Die Bank werde jedoch wegen des zu erwartenden Drucks im Bulker- und Großtankerbbereich Zurückhaltung bei diesen Schiffen üben. (jm)
Schiffsfinanzierung: HSH Nordbank behauptet Marktführerschaft

HSH Nordbank sagt Börsengang vorerst ab: 2008 leichte Abkühlung der Schifffahrtsmärkte erwartet