Aachen. „Der Markt läuft wie verrück“, staunt Johan P Schlyter, Geschäftsführer Scania Deutschland über das Rekordjahr 2006. Nach der Prognose von Scania werden bis Ende des Jahres 63.000 schwere LKW ab 16 Tonnen in Deutschland verkauft werden. Da Scania bewusst nicht auf Lager produziert, konnten die Schweden vom Boom nicht vollends profitieren. Gerade von den diesjährigen Kassenschlagern, den LKW mit analogem Tacho und bei den Euro-3-Fahrzeugen hätten die Skandinavier nach eigenen Aussagen mehr absetzen können, allein an den produzierten Stückzahlen fehlte es. Zwar stieg zwischen Januar und Oktober die Zahl an Neuzulassungen der LKW mit dem Greif auf 3821 Stück an. De Facto bedeutete dies aber lediglich einen Zuwachs von 333 Fahrzeugen im Vergleich zum Vorjahreswert. Die Konkurrenz, allen voran Klassen-Primus Mercedes Benz (+2666 Einheiten ), wuchsen deutlich dynamischer in dieser Zeit. Da auch DAF (+848), Volvo (+488 Einheiten) oder Iveco (+343) stärker zulegen konnten, verloren die Schweden in einem Markt der allein bis Ende Oktober 13 Prozent zulegte, eigene Marktanteile (-0,3 Prozentpunkte) von 7,4 auf 7,1 Prozent. Neben den Absatzzahlen gab Scania auch bekannt, dass ab Mai kommenden Jahres die neuen Sicherheitssysteme wie der LDW-Spurassisstent, den ACC- Abstandsregler, das Reifendrucküberwachungssystem TPM sowie das Alcolock-System auf den Markt kommen werden. Zudem arbeiten die schwedischen Ingeneure weiterhin an einer Euro-5-Lösung mit AGR. Zur möglichen Fusion mit MAN gab Schlyter zu verstehen, dass eine „Konsolidierung für Scania eine Möglichkeit, aber keine Notwendigkeit bleibt“. (rs)
Scania wächst langsamer als die Konkurrenz
Zu wenig Kassenschlager auf Lager: Scania hätte 2006 mehr LKW mit analogem Tacho und Euro-3-Fahrzeuge absetzen können