Düsseldorf. Der Chef des schwedischen Lkw- und Busbauers Scania, Leif Östling, hat sich gegen den Einstieg weiterer Großaktionäre ausgesprochen. Dem "Handelsblatt" sagte Östling, er würde am liebsten sein Unternehmen mit den beiden Hauptaktionären Volkswagen und der Holding um die schwedische Familie Wallenberg, Investor, weiterführen. "Das wäre für mich eine ausreichend stabile Eignerstruktur", fügte er hinzu. Der Konkurrent Volvo muss aus wettbewerbsrechtlichen Gründen seine Scania-Beteiligung bis zum 1. April verkaufen. Volvo hatte 1999 knapp 31 Prozent der Stimmrechte und gut 45 Prozent des Kapitals an Scania erworben, die Wettbewerbshüter untersagten die Fusion jedoch. Bisher wurde an den Märkten über die künftige Eignerstruktur spekuliert. Volvo-Chef Leif Johannson schließt laut Zeitung inzwischen nicht mehr aus, die Scania-Papiere den eigenen Aktionären zu geben. Investor-Aufsichtsratschef Claes Dahlbäck hatte allerdings unlängst angekündigt, die Volvo-Anteile übernehmen zu wollen und damit Volkswagen als Hauptaktionär abzulösen. Volkswagen hält 34 Prozent an Scania, hat aber einen Kauf der Volvo-Anteile abgelehnt. Investor würde bei der Übernahme der Volvo-Anteile zusätzlich zu seinen derzeit 19,5 Prozent die Kontrollmehrheit bei dem Unternehmen übernehmen. Wie konkret eventuelle Verhandlungen zwischen den beiden Großaktionären sind, wollte Östling laut Zeitung nicht kommentieren. "Ginge es nach mir, sollte Volvo seine Scania-Aktien an seine Aktionäre verteilen", sagte der Unternehmenslenker. "Wir hätten damit einen kompetenten Aktionär und mit Investor einen Eigner mit großer nationaler Kompetenz", sagte Östling. Der zweitgrößte schwedische Lkw- und Bushersteller Scania hat seine Erträge im dritten Quartal 2003 binnen Jahresfrist um 43,7 Prozent auf 765 Millionen Kronen (84,3 Millionen Euro) gesteigert. (vr/dpa)
Scania-Chef Östling gegen Einstieg neuer Großaktionäre
Konkurrent Volvo muss seine Scania-Beteiligung bis zum 1. April verkaufen