Schwerin. Die FDP-Fraktion im Schweriner Landtag hat die Deutsche Bahn AG zum verantwortungsvollen Handeln beim geplanten Verkauf der Fährreederei Scandlines aufgerufen. Den Zuschlag sollte der Anbieter bekommen, der das zukunftsorientierteste Angebot mache und nicht zwangsläufig, wer das höchste Gebot abgebe, forderte der Rostocker Abgeordnete Ralf Grabow am Sonntag. Das Streben nach einem möglichst hohen Verkaufspreis habe bei vergleichbaren Geschäften in der Vergangenheit oft zur anschließenden Zerschlagung des Unternehmens und zum Verlust tausender Arbeitsplätze geführt. Die Bahn und das dänische Transportministerium als 50-prozentige Gesellschafter von Scandlines wollen das Unternehmen mit Sitz in Rostock verkaufen, weil sie sich nicht über die künftige Entwicklung einigen können. Die Bahn will sich nach eigenen Angaben zudem auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Medienberichten zufolge sind nur noch zwei potenzielle Käufer im Rennen: Die Baltic Ferry Development, hinter der unter anderem die Deutsche Seereederei (DSR) in Rostock steht, sowie der britische Kapitalfonds 3i in Kooperation mit der schwedischen Reederei Stena. Die Briten sollen zuletzt ein deutlich höheres Angebot vorgelegt haben. Scandlines beschäftigt 2600 Mitarbeiter, davon 1200 an den deutschen Standorten Rostock, Puttgarden und Mukran auf Rügen. Die Reederei läuft auf zwölf Strecken 20 Häfen in der Ostsee an und setzte dabei im vergangenen Jahr 523 Millionen Euro um. (dpa)
Scandlines-Verkauf : FDP fordert verantwortungsvolles Handeln
FDP-Fraktion im Schweriner Landtag: Zuschlag sollte an den Anbieter gehen, der das zukunftsorientierteste Angebot macht