Rostock. Die deutsch-dänische Fährreederei Scandlines setzt für die kommenden Jahre vor allem auf den Erfolg ihrer Route zwischen Rostock und dem dänischen Gedser. Von 2012 an werden zwei neue Schiffe eingesetzt, die derzeit für insgesamt 230 Millionen Euro auf den P+S-Werften in Stralsund gebaut werden, sagte Geschäftsführer Bengt Pihl am Donnerstag. Dazu gehöre auch der Bau eines Fähranlegers für 24 Millionen Euro im Rostocker Hafen. Scandlines hatte den Umsatz 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent auf 567 Millionen Euro gesteigert. Die Reederei schloss den Angaben zufolge 2010 mit einem Nettoergebnis von 22 Millionen Euro ab, nach einem Minus von fünf Millionen Euro 2009.
Die Reederei setzt nach Pihls Angaben derzeit 17 Schiffe auf acht Linien im Ostseeraum ein. Der Anstieg sei vor allem der positiven Entwicklung im Güterverkehr zuzuschreiben: Nach dem Auslaufen der Wirtschaftskrise verzeichnete Scandlines beim Frachttransport im Vergleich zu 2009 einen Anstieg von 17 Prozent, diese Sparte habe damit einen großen Beitrag zum positiven Gesamtergebnis geleistet.
Dies gelte auch für die Linien ins Baltikum. Dessen Staaten hätten 2008/2009 besonders unter der Krise gelitten und befänden sich nun wieder im Wachstum. So würden zwischen Nynäshamn (Schweden) und Ventspils (Lettland) größere Schiffe mit mehr Ladekapazität verkehren.
Noch nicht zufrieden zeigte sich Pihl mit den Passagierzahlen. Doch er erwarte auch hier eine Besserung. Er kündigte an, dass Anfang Mai in Berlin ein neues Büro eröffnet werden soll. Dies sei Teil der Stärkung der Verbindung zwischen Kopenhagen und Berlin. „Wir machen alles, um wettbewerbsfähig zu sein." Dazu werde sich das Marketing deutlich mehr auf die deutsche Seite verlagern. Zur Sommersaison 2011 werde Scandlines einen neuen Border-Shop auf dem Hafengelände von Rostock errichten.
Einen Teil des positiven Ergebnisses führte Pihl auf die inzwischen abgeschlossene Umstrukturierung von Scandlines mit der Verlagerung von Teilen der Verwaltung nach Puttgarden (Schleswig-Holstein) zurück. Scandlines sei jetzt schlanker aufgestellt. (dpa)