Kopenhagen/Rostock. Der Chef der zum Verkauf stehenden deutsch-dänischen Reederei Scandlines, Peter Grønlund, verlässt das Unternehmen aus Protest gegen den anhaltenden Streit zwischen der Deutschen Bahn und dem Kopenhagener Transportministerium. Wie der dänische Scandlines-Betriebsratschef Peter Vindum heute bestätigte, will Grønlund seinen zum 1. Juni auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern. Die Scandlines-Zentrale in Rostock wollte zu den Angaben nicht Stellung nehmen. Die wirtschaftlich sehr erfolgreiche Ostsee-Reederei soll wegen der anhaltenden Streitigkeiten zwischen dem Kopenhagener Ministerium und der Deutschen Bahn als gleichberechtigten Eignern verkauft werden. Nachdem sich der Aufsichtsrat der Bahn für ein Übernahmeangebot des deutschen Konsortiums BNP (Baltic Ferry Development Group) entschieden hat, verzögert sich die endgültige Entscheidung derzeit wegen innenpolitischer Streitigkeiten in Kopenhagen. Betriebsratschef Vindum sagte, für die 2600 Beschäftigten der Reederei unterstreiche der Abgang des derzeitigen Konzernchefs „den Ernst der Lage“. „Wir müssen feststellen, dass es eine politische Blockade für den Verkauf gibt, und die Ursache liegt in Kopenhagen“, meinte Vindum weiter. (dpa)
Scandlines-Chef tritt ab
Protest gegen deutsch-dänischen Streit: Peter Grønlund vom Dauerkonflikt zwischen Deutscher Bahn und dänischer Regierung aufgerieben