Jede Menge Freunde machte sich in den letzten Monaten Deutsche-Post-Chef Klaus Zumwinkel in Politik und Gewerkschaft. Zum einen gab er Verdi nach und lagerte vorerst seinen Zustellbereich nicht komplett aus. Zum anderen fordert er in seiner Branche Mindestlöhne – sehr zum Wohlgefallen von Verdi und SPD. Klaus Zumwinkel als Saubermann. Ganz nach der Devise: Eine Hand wäscht die andere, leisten ihm nun ihrerseits Politiker und Gewerkschafter kräftig Schützenhilfe, wenn sie lautstark den Erhalt des Briefmonopols fordern. Sehr zur Freude des Post-Chefs. Denn jedes zusätzliche Monopoljahr spült ihm Geld in die Kassen. Dieses Geld hat das Unternehmen in bestimmten Sparten auch bitter nötig. Wie nötig, zeigt ein Anschreiben, das Paketzustellern der Post im April ins Haus flatterte. Darin fordert DHL die Unternehmen auf, ihre Preise um 15 bis 20 Prozent zu senken. Lege der Unternehmer kein entsprechendes Angebot vor, gehe man davon aus, dass der Unternehmer kein Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit habe. Tragisch an der Geschichte ist, dass es in diesem Fall die vielen kleinen Kurier- und Paketunternehmen trifft, nicht ausreichend in einer Lobby organisiert sind. Für viele von ihnen ist die Post ein großer, wenn gar der ausschließliche Auftraggeber. Auch wenn der Bonner Konzern nun betont, man habe sich nahezu mit jedem Partner „einvernehmlich“ geeinigt, ist das nur ein Teil der Wahrheit. Der bittere Teil der Wahrheit ist: Die Post saniert sich auf dem Rücken ihrer vielen kleinen Unterfrachtführer. Und was noch schlimmer ist, sie löst damit in der Paketbranche eine Preisspirale nach unten aus. Zulasten aller Unternehmen, aber auch aller Mitarbeiter, die in dieser Branche tätig sind. So viel zum Thema Saubermann Zumwinkel. Eva Hassa Redakteurin
Saubermann Zumwinkel
DHL kürzt Subunternehmern die Pauschalen: Der Kommentar der Woche von Eva Hassa, Redakteurin