St. Petersburg/Russland. Die russische Zollverwaltung hat gegen den nationalen Verband der Internationalen Spediteure ASMAP 94 Einzelklagen über eine Summe von über elf Millionen Dollar eingereicht. Wie die russische Zeitung „Kommersant“ berichtete, plant der Zoll nochmals 60 Klagen mit einem Streitwert von über neun Millionen Dollar nachzureichen. Bei den Forderungen geht es um Nachzahlungen und Strafen für Güter, die zum Teil schon 2004 per LKW nach Russland eingeführt wurden und formell am Zielort nicht ankamen. Damit sind nach russischem Gesetz die Transporteure die Zollkosten für die Importwaren schuldig. Da alle diese Transporte mit TIR-Carnets geschahen, für die die ASMAP gegen Bezahlung als Garant auftrat, will die Behörde nun den Verband in die Pflicht nehmen. ASMAP-Vizepräsident Alexej Wassilkow erklärte, dass die plötzliche Ballung an Klagen für seinen Verband unerwartet komme. Man stünde seit längerem wegen des Problems mit dem Zoll in Verhandlungen und habe auch schon einige Einzelfälle durch Nachzahlungen seitens der Transporteure einvernehmlich gelöst. Die Masse der Fälle betrifft dem Bericht zufolge Transporte durch finnische Spediteure. Ausländer seien eher geneigt, beim Auftreten von Verzollungsproblemen die Fracht kurzerhand „zu verlieren“, da für den Zoll Nachforderungen im Gegensatz zu einheimischen Spediteuren schwer zu stellen seien. (ld)
Russischer Zoll erhebt Millionenklage gegen Spediteursverband
Russische Zollverwaltung hat gegen nationalen Verband der Internationalen Spediteure ASMAP Einzelklagen in Höhe von über elf Millionen Dollar eingereicht