Bis in die Tschechische Republik will die Transsibirische Eisenbahn fahren. Nach zweijährigen Verhandlungen wurde in Ostrawa mit der Regierung in Prag ein Memorandum unterzeichnet, das den Bau eines entsprechenden Kopfbahnhofs in Bogumin vorsieht. Mit ihm wird eine der aufwändigsten Prozeduren beim Gütertransport schon bald zur Geschichte. Bahnspediteure können künftig bereits in Zentraleuropa die russische Breitspur von 1.520 Millimeter benutzen. Bislang muss jede Fracht an den Grenzen der westlichen Normalspur (1.435 Millimeter) auf Wagons mit der Moskauer Norm umgeladen werden und umgekehrt. Gleise mit der russischen Spurweite sollen durch Polen oder die Slowakei den Kopfbahnhof mit seinem riesigen Hinterland verbinden. Der Transport eines Containers zwischen Ostasien und Mitteleuropa dürfte um bis zu 600 Dollar kostengünstiger werden. Unterwegs wäre er nur noch knapp 13 Tage. Die 300 Millionen Dollar Baukosten des exotischen Terminals in Bogumin tragen zu 70 Prozent Handelsbanken. Der Rest wird staatlich geteilt. Russlands Schienenministerium möchte durch erwarteten Handelsschub binnen sieben Jahren in der Gewinnzone sein. (vr/jpd)
Russische Eisenbahnspur nach Bogumin
Handelsbanken tragen 70 Prozent der Baukosten von 300 Millionen Dollar