Osterode. Eine Woche nach dem Insolvenzantrag des Transportdienstleisters Ricö aus Osterode am Harz ist das Tochterunternehmen im polnischen Polkowice dabei, ebenfalls einen Insolvenzantrag zu stellen. Was aus den 2050 Mitarbeitern in Polen werde, sei noch unklar, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Torsten Gutmann heute mit. Das Ricö-Tochterunternehmen habe einen Handelseintrag in Polen. Ricö in Osterode hat nach Angaben Gutmanns nach Gesprächen mit 40 Gläubigerbanken und Großgläubigern heute seinen Betrieb mit einem Teil der insgesamt 2500 Fahrzeuge wieder aufgenommen. Zahlreiche Lastwagen müssten jedoch an die Leasingunternehmen zurückgegeben werden. „Die Wiederaufnahme des seit einer Woche ruhenden Güterverkehrs versetzt uns in die Lage, Wege auszuloten, große Teile des Unternehmens in Deutschland mittel- und langfristig zu erhalten“, erläuterte Gutmann. „Auf der Grundlage eines Fortführungskonzeptes ist geplant, die Kapazität in den kommenden Tagen nach und nach aufzustocken und so die Geschäftstätigkeit zu stabilisieren.“ Die Arbeitsverwaltung habe zugesichert, für die von der Insolvenz betroffenen 109 Mitarbeiter in Osterode und für die in Schopsdorf (Sachsen-Anhalt) und Ziesar (Brandenburg) auf ihr Gehalt wartenden 841 Ricö-Angestellten Insolvenzgeld vorzufinanzieren. Die Februargehälter sollen noch vor Ostern ausgezahlt werden. Nach dem bisherigen Stand seien auch die Löhne und Gehälter für März und April gesichert. (dpa)
Ricö: Polnische Tochter vor Insolvenz
Ricö Deutschland nimmt wieder Betrieb auf: Zahlreiche LKW müssen an Leasingunternehmen zurückgegeben werden