Mainz/Koblenz. Der rheinland-pfälzische Infrastrukturminister Roger Lewentz (SPD) startete am Dienstag ein vollautomatisch gesteuertes LKW-Parksystem auf der Tank- und Rastanlage Montabaur an der A 3. „Mit unserem bundesweiten Modellprojekt zu einem systematischen LKW-Parken erhöhen wir die Sicherheit an Autobahnen und steigern die Parkraumnutzung“, teilte Lewentz mit. Nach seinen Angaben wird die Zahl der LKW-Parkplätze in Zusammenarbeit mit dem Bund kontinuierlich erhöht. Der Ausbau koste aber Zeit und Geld. Daher sei es sinnvoll, bestehenden Parkraum besser zu nutzen. Der Start des jetzt vollautomatischen Parksystems fand im Rahmen der Woche zur Verkehrssicherheit statt.
Nach einem schon seit einigen Jahren praktizierten Prinzip geben ankommende LKW-Fahrer an einem Terminal die geplante Abfahrtszeit am nächsten Morgen ein. Sie werden dann auf einen bestimmten Standplatz verwiesen. In der ersten Reihe stehen dann diejenigen die am frühesten starten. Vorhandener Parkraum kann auf diese Weise besser genutzt werden weil die LKW dichter stehen. Die Zahl der Parkplätze konnte in Montabaur von 42 auf 84 erhöht werden.
Es sei sinnvoll, bestehenden Parkraum besser zu nutzen, erklärte der Minister. Gegenüber baulichen Maßnahmen seien die Kosten für die telematische Steuerung vergleichsweise gering. Außerdem sei der Flächenverbrauch geringer.
„In Montabaur wird seit mehr als sechs Jahren vorgemacht, wie das gehen kann. Und das wollen wir nun in Absprache mit dem Bund mit einem vollautomatischen Betrieb noch besser machen“, sagte Lewentz. Denn bisher war zeitweise noch Personal zur Sicherheit anwesend, um beispielsweise LKW-Fahrer zu unterweisen, die das System noch nicht kannten. Jetzt wird ein vollautomatischer Betrieb durch eine erweiterte Technik ermöglicht.
Die Länge des LKW sowie die Abfahrtszeit wird wie bisher über das Bedienterminal erfasst und der Parkstand zugewiesen. Danach gibt es jedoch die Neuerung: Die vom System ausgewählte Parkreihe wird mit Lichtsignalanlagen angezeigt. Unmittelbar an der Parkreihe wird der LKW-Fahrer zudem über leuchtende Pfeile auf die Parkreihe hingewiesen. Anschließend wird die dann noch verfügbare Länge einer Parkreihe über Laser vermessen und an das System für die nachfolgenden LKW gemeldet. Selbst bei einer Fehlbelegung durch falsches Einparken wird das vom System erkannt und die folgenden LKW dann auf die noch freien Plätze verwiesen.
Experten gehen davon aus, dass damit der vollautomatische Betrieb gewährleistet wird. Das Kostenvolumen beläuft sich auf 625.000 Euro. (diwi/dpa)