Paris. Für wenig realistisch hält der Pariser Rechnungshof offenbar die Entwicklungs- und Gewinnerwartungen des staatlichen Postunternehmens La Poste. Dies geht aus einem Bericht hervor, den die Cour des Comptes Ende Oktober über „Konten und Führung der Post 1991 bis 2002“ vorgelegt hat. Darin heißt es unter anderem, dass diese im europäischen Vergleich beim KEP- und Stückguttransport beträchtliche Wettbewerbsrückstände aufweise. La Poste setze hier in der Hauptsache auf höhere Tarife als Wachstumsstrategie. Sie laufe damit Gefahr, die Massenversender, insbesondere die großen Versandhändler, zum Aufbau eigener Transportsysteme zu veranlassen. Der Rechnungshof spricht ferner von einer „fragilen Hypothese“ bezüglich Modernisierung und weiterem Ausbau des Paketdienstes. Die Mittel dafür erhoffe man sich ausschließlich von der Rückkehr des Wirtschaftswachstums, wobei die Post von „schmeichelhaften“ Zuwachsannahmen ausgehe. Die Erwartung, dass sich die Paketaktivitäten bis Ende 2005 rentabel gestalten ließen, bezeichnete die Behörde als „sehr optimistisch“. (vr/jb)
Rechnungshof zieht La Poste-Strategie in Zweifel
Wachstumserwartungen des Unternehmens als wenig realistisch bewertet