Am vergangenen Freitag konnte der diesjährige EU-Restposten an Ökopunkten an die EU-Staaten vergeben werden. Das war möglich, weil der EU-Ministerrat gegen den Willen Wiens eine Neuregelung des Lkw-Transits durch Österreich beschlossen hat. Danach fällt die Punktekürzung geringer aus als im Mai von der EU-Kommission vorgeschlagen. Deutschland erhält nun für dieses Jahr 118.681 Lkw-Fahrten mehr, so dass der Jahresfonds 3.548.525 Fahrten beträgt. Für die nächsten beiden Jahre stehen je 118.744 Touren mehr an. Das ergibt 3.453.294 Punkte für 2001 und 3.182.073 Punkte für 2002. Für 2003 gibt es einen Zuschlag von 39.582 Lizenzen, was sich zum Jahreskontingent von 2.898.150 Punkten summiert. Damit habe das deutsche Gewerbe eine jährliche Verknappung von nur etwa 101.500 statt 220.000 Punkten zu verkraften, konstatierte der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) in einer Erklärung. Das schaffe "mehr Planungssicherheit" und mildere die Probleme. Auch Österreich, Italien, Belgien und Griechenland, die ebenfalls wegen zu vieler Transitfahrten im Vorjahr mit einer Extra-Punktekürzung bestraft werden, erhalten eine höhere Zuteilung. EU-Kommissionsexperte Robert Missen sagte der Verkehrs-Rundschau, die Punkte-Aufstockung habe sich ergeben, weil er einen Fehler in der Berechnungsgrundlage – der österreichischen Transit-Statistik - entdeckt habe. Dort seien versehentlich Lkw-Leerfahrten mitgezählt worden. Wien pocht auf die vereinbarte Sofortkürzung der Punkte und droht mit Klage.
Rechenfehler: Jetzt mehr Ökopunkte für Deutschland
Kürzungen fallen wegen eines Statistikfehlers geringer aus