Straßburg. Eine um Straßburg herum geplante Autobahn stößt bei französischen Bauern und Umweltschützern auf Protest. Das Projekt westlich von Straßburg werde 330 Hektar Ackerland verschlingen, sagte ein Sprecher der unterelsässischen Bauernvereinigung am Sonntag im französischen Rundfunk. Der tägliche Pendlerverkehr auf der Autobahn 35, die von Lauterburg über das Stadtgebiet von Straßburg weiter in den Süden führt, werde dadurch kaum abnehmen. Die 28 Kilometer lange neue Autobahnstrecke soll in den nächsten zehn Jahre gebaut werden. Betroffen sind 20 landwirtschaftlich ausgerichtete Gemeinden. Der Verlust der Ackerflächen bedeute für etwa 200 Landwirte Einkommenseinbußen von bis zu zehn Prozent, sagte der Sprecher. Am Samstag hatten in Straßburg nach Angaben der Veranstalter etwa 2000 Menschen gegen die Autobahnumgehung protestiert. Sie zogen mit rund 100 Traktoren durch die Straßen. Die Polizei sprach von 1500 Teilnehmern an der Demonstration. Auch der frühere sozialistische Bürgermeister Straßburgs und französische Senator Roland Ries verurteilte das aus den 60er Jahren stammende Projekt als „nicht zeitgemäß in seiner jetzigen Form“. Umweltschützer verwiesen auf die zunehmende Umweltverschmutzung. Sie befürchten zudem, die Autobahn werde zusätzlichen Lastwagenverkehr anziehen. (dpa/sb)
Protest in Straßburg: Elsässische Bauern gegen Autobahnumgehung
Demonstration gegen Bauprojekt: Neubau einer Autobahn rund um Straßburg stößt auf wenig Verständnis bei Anwohnern