Projekt zur ärztlichen Fahrerbetreuung

29.11.2006 09:49 Uhr

EU-Parlamentarier startet Initiative gegen unzureichende ärztliche Versorgung der Fernfahrer: Studie belegt Handlungsbedarf

Brüssel/Belgien. Der EU-Abgeordnete Dieter-Lebrecht Koch (CDU) hat das Projekt „Krank auf Achse" zur EU-weiten gesundheitlichen Unterwegsbetreuung für Fernfahrer gestartet. Er beruft sich auf alarmierende Ergebnisse einer Untersuchung des Bundesverbandes der Deutschen Berufskraftfahrer (BDBK). Danach fühlten sich 85 Prozent der 800 befragten Trucker nicht ausreichend medizinisch versorgt. Schuld daran sind nach Kochs Ansicht „Zeitdruck, logistische Zwänge und Angst vor Jobverlust“. Deshalb neigten Fahrer dazu, „Anzeichen ernst zu nehmender Krankheiten zu missachten und zu verschleppen oder sich selbst mit Medikamenten kurieren zu wollen“. Deren Nebenwirkungen blieben meist unbeachtet. Hinzu kämen im Ausland Sprachprobleme und die Schwierigkeit, mit einem Lastzug eine innerstädtische Arztpraxis aufzusuchen. Der Thüringer Abgeordnete sieht LKW-Fahrer mit angeschlagener Gesundheit als „Gefahr für sich und ihre Umwelt“. Koch, der auch Vorstandsmitglied des Europäischen Verkehrssicherheitsrates ETSC ist, will zunächst dafür sorgen, dass an Autohöfen und Raststätten über einen „Arzt in der Nähe" informiert wird. Als zweiten Schritt kann er sich an den Autobahnen „ein Europanetz mobiler medizinischer Stationen“ vorstellen. (dw)

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