72 Stunden vor ihrem Inkrafttreten zurückgepfiffen hat der russische Premierminister die höheren Tarife für Bahnfrachten in der Föderation. Sie sollten im Zug der bereits um ein Drittel erhöhten Preise beim Personenverkehr am 20. Januar um 14 Prozent steigen. Premier Michail Kassjanow nannte als Grund für den Rückzug organisatorische Mängel. Wann und um welchen Satz die Frachtgebühren nun angehoben werden, ist offen. Vom inzwischen entlassenen Schienenminister Nikolai Akssjonenko waren noch im Dezember um 66 Prozent erhöhte Tarife für die überfällige Eisenbahnreform gefordert worden. Über dieses Mammutprojekt wird weiter heftig gestritten. Allerdings gilt der amtierende Schienenminister Gennadij Fadejew als schwacher Ressortchef. Mit 64 Jahren bereits im russischen Rentenalter, ordnete er sich sofort allen Wünschen von Kassjanow unter. Der wiederum förderte seine Popularität in der vergangenen Woche schon mit einem anderen Rückzug: Kassjanow stoppte den vorgesehenen Importzoll für gebrauchte Privatfahrzeuge von westlichen Automärkten. (vr/jpd)
Premier stoppt Tariferhöhung
Grund für Rückzug sind organisatorische Mängel