Frankfurt/Main. Der Betrieb der PIN Mail Frankfurt könne nicht aufrechterhalten werden, weil ein Investor kurzfristig abgesprungen sei. Bundesweit verlieren mindestens 1700 weitere PIN-Mitarbeiter zum Ende dieses Monats ihre Jobs. Bereits Ende Februar hatte die PIN-Gruppe mehr als 700 Beschäftigten in Kassel und 13 in Fulda gekündigt. Ob noch weitere Niederlassungen in Hessen Beschäftigte entlassen müssen, steht nach Angaben des Sprechers noch nicht fest. PIN gehört neben TNT zu den größten Konkurrenten der Deutschen Post AG. Das Unternehmen war im vergangenen Dezember in die Schieflage geraten, nachdem der Axel Springer Verlag als größter Anteilseigner den Geldhahn zugedreht hatte. Seit der Insolvenz hat PIN 2770 seiner ursprünglich 11.400 Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit geschickt. Mindestens 1700 weitere Mitarbeiter des angeschlagenen Postdienstleisters PIN verlieren zum Ende dieses Monats ihre Jobs. Bei mehreren insolventen Gesellschaften läuft zum 31. März die Zahlung des Insolvenzgeldes aus. Für sechs Tochterfirmen sei die Schließung bereits sicher, weil sich kein Investor gefunden habe, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters. Betroffen seien PIN-Niederlassungen in Brakel (rund 500 Mitarbeiter), Hamm (500), Soest (190), Neumünster (86), Lübeck (264) und Passau (145). Die Beschäftigten hätten ihre Kündigungen erhalten. Das Schicksal weiterer insolventer 10 bis 13 Filialen sei noch ungewiss und werde sich womöglich erst im letzten Moment entscheiden, sagte der Sprecher. Für verschiedene Standorte liefen Verhandlungen mit Investoren über regionale Lösungen. Es sei aber davon auszugehen, dass noch einige dieser Niederlassungen schließen müssen. Die PIN Group hatte für insgesamt 39 ihrer 120 Niederlassungen sowie für die Luxemburger Holding Insolvenzanträge gestellt. Zwölf Tochtergesellschaften hatten bereits Ende Februar ihren Betrieb eingestellt. Für die nicht insolventen Niederlassungen strebe Insolvenzverwalter Bruno Kübler nach wie vor eine „große Lösung“ an, sagte ein Sprecher. Es werde nach wie vor mit drei ernsthaften Interessenten über den Verkauf der gesamten Gruppe verhandelt. Die Gespräche seien mittlerweile in einem fortgeschrittenen Stadium. Kübler sei „weiterhin optimistisch“. Er gehe davon aus, dass im April eine endgültige Entscheidung fällt.
Postdienstleister PIN macht Frankfurt dicht
Der angeschlagene Postdienstleister PIN hat 130 Mitarbeitern in Frankfurt gekündigt. Einen entsprechenden Bericht der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Montag) bestätigte ein Sprecher des Insolvenzverwalters am Montag.