München. Business as usual sei nicht mehr lange möglich, so der Xanto-Chef Christian Holland-Moritz: „Wenn die PIN Group wie angekündigt als Optionen bis hin zur Einstellung der Geschäftstätigkeit prüft, ist auch die Basis unseres Geschäfts akut gefährdet“, sagt Holland-Moritz. Das Unternehmen mit Sitz in München realisiert unter anderem die deutschlandweiten Logistikverkehre der PIN Group und betreibt ein Netz für 104 kleinere Briefdienstleister. Geschäftszahlen nennt Holland-Moritz nicht. Das Gros des Geschäftes macht Xanto aber mit PIN. „Xanto würde das Ende von PIN nicht überleben, die Geschäftsgrundlage wäre dann weg“, sagt ein Brancheninsider. Bei dem System agiert der Logistikdienstleister als Systemzentrale, das operative Geschäft wickeln die Gesellschafter ab. Zu denen zählen die Logistikunternehmen Diehl Spedition, Esslingen, M&M Militzer & Münch, Hof, Honold Logistik Gruppe, Neu-Ulm, G.L. Kayser Spediteur, Mainz, Cretschmar Cargo, Düsseldorf. Holland-Moritz ist Geschäftsführender Gesellschafter. Der Axel-Springer-Verlag als Hauptgesellschafter bei PIN denkt wegen des beschlossenen Mindestlohnes über folgende Szenarien nach: Weiterführung, Kooperationen, Veränderung des Geschäftsmodells, Teilverkauf, Verkauf, Beendigung der Geschäftstätigkeit. Nach gemeinsamen Plänen von PIN und Xanto wollte man das Geschäft im Zuge der vollständigen Liberalisierung weiter ausbauen. Beide Unternehmen hätten bereits Millionen in den Aufbau des Logistiknetzes investiert, so Holland-Moritz, für dessen Unternehmen aktuell 150 Fahrer unterwegs sind.
Post-Mindestlohn: PIN-Logistikdienstleister Xanto droht das Aus
Sollte der Briefdienstleister PIN als Folge des jüngst beschlossenen Post-Mindestlohnes den Betrieb ganz einstellen, droht auch dem Logistikdienstleister Xanto das Aus.