Köln. Der angeschlagene Postdienstleister Pin hat seine Essener Tochtergesellschaft an die WAZ Mediengruppe verkauft. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, teilte die Pin Group heute in Köln mit. Die WAZ habe zugesagt, alle 185 Mitarbeiter der „Pin Mail Essen GmbH“ zu übernehmen. Für den Kauf ist noch die Zustimmung des Bundeskartellamts erforderlich. „Der Verkauf von Pin Essen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Erhalt eines für die Pin verfügbaren bundesweiten Netzwerks“, sagte Insolvenzverwalter Bruno M. Kübler laut Mitteilung. „Denn ein zukünftiger Großinvestor für die Pin-Gruppe profitiert davon, wenn in einzelnen Schlüsselregionen starke Logistikorganisationen vorhanden sind.“ Die WAZ-Gruppe hatte die Essener Pin 2001 als „Westdeutsche Post Service GmbH“ gegründet und sie 2006 in die Pin-Gruppe eingebracht. Die WAZ hält derzeit noch knapp fünf Prozent der Pin-Anteile. Mit dem Kauf solle sichergestellt werden, dass die rund 900 Pin-Kunden im Verbreitungsgebiet der WAZ-Gruppe weiter beliefert werden können, sagte ein Sprecher. Bereits im vergangenen Oktober hatte der Medienkonzern rund 600 Pin-Zusteller zurück zur WAZ geholt. Die Pin Group war im vergangenen Dezember in eine finanzielle Schieflage geraten, nachdem der Axel Springer Verlag als größter Anteilseigner den Geldhahn zugedreht hatte. Mittlerweile sind rund ein Viertel der Pin-Mitarbeiter arbeitslos. Ziel des Insolvenzverwalters ist es, die gesamte Gruppe an einen Investor zu verkaufen. (dpa)
Pin verkauft Tochter an WAZ Mediengruppe
Rückkauf des Standorts Essen: Pin-Gesellschafter WAZ-Gruppe sichert Zustellung im eigenen Verbreitungsgebiet