Lübeck. Das Bundesfinanzministerium will sich dafür einsetzen, dass der Staat in der Schifffahrt Landstrom ebenso von Steuern befreit wie das umweltschädliche Schweröl. Das Ministerium wolle auf europäischer Ebene eine Ausnahmeregelung für deutsche Häfen erwirken, teilten die Stadtwerke Lübeck nach einem Gespräch mit der Parlamentarischen Staatssekretärin in Bundesfinanzministerium, Barbara Hendriks, mit. So könne ein wesentlicher Beitrag zur Luftverbesserung in Häfen geleistet werden, sagte die Lübecker Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm (SPD). Sie hatte die Initiative angeregt. Die Stadtwerke wollen im Lübecker Hafen eine Pilotanlage bauen, die Schiffe während der Liegezeit im Hafen mit Strom versorgt. Da nach Angaben des Energieversorgers an Land erzeugter Strom im Gegensatz zu Schweröl bislang mit rund 40 Prozent Steuern und Abgaben belastet ist, nutzen viele Schiffe auch im Hafen lieber ihre Dieselmotoren, um den an Bord benötigten Strom zu erzeugen. Das führt in vielen Häfen zu erheblicher Luftverschmutzung und Lärmbelastung. Nach Angaben Hendriks' wird es etwa ein halbes Jahr dauern, bis alle EU-Mitgliedsstaaten der Ausnahmegenehmigung zugestimmt haben und diese in einem Bundesgesetz verankert werden kann. (dpa)
Pilotanlage: Lübeck bietet Landstrom für Schiffe
Ausnahmeregelung für Klimaschutz: Bundesfinanzministerium setzt sich in EU für Steuerbefreiung der Stromversorgung ein