Nach dem Absturz der Concorde hat die Diskussion über einen dritten Flughafen bei Paris neuen Auftrieb bekommen. Im Mittelpunkt steht dabei die Luftfracht. Für den Flughafen Roissy-Charles-de-Gaulle forderte ein Grünen-Abgeordneter Nachtflugverbot. Er empfahl als Standort für einen Entlastungsflughafen das 150 Kilometer von Paris entfernte Vatry. Am dortigen Logistik-Terminal ist kürzlich der Flugbetrieb eröffnet worden. Auch die anderen Vorschläge zielen auf einen Radius von mindestens 100 Kilometer um die Hauptstadt. Schwierig gestaltet sich jedoch die Suche nach einem Standort, der alle vier Bedingungen erfüllt: weitestgehende Entfernung von städtischen Ballungsräumen, Nähe zu einem Bahnhof für den Hochgeschwindkeitszug TGV und einer mit Paris und Roissy verbundenen Autobahn, sowie ein Luftraum, der noch nicht zu stark belastet ist. Hinzu kommt, dass das Projekt bei der Bevölkerung überall auf Ablehnung stößt. Transportminister Jean-Claude Gayssot will in der strittigen Frage noch vor Sommerende eine Entscheidung treffen. Auch er scheint die schon bestehenden Anlagen im Pariser Westen (Vatry) oder Südosten (Chateauroux) zu favorisieren.
Paris debattiert über dritten Flughafen
Im Mittelpunkt der Diskussionen steht die Luftfracht.