Basel. Die US-Tochtergesellschaft der Panalpina Gruppe wurde von den US-Behörden aufgefordert, Unterlagen in Zusammenhang mit Speditionsdienstleistungen nach Nigeria für einen bestimmten Kunden und für dessen Auftraggeber beizubringen. Das an Panalpina gerichtete Begehren sei direkte Folge einer mit den US-Behörden getroffenen Vereinbarung (so genanntes plea agreement) dieses Kunden. Die Vereinbarung stehe in Zusammenhang mit dem Vorwurf, nigerianischen Amtsträgern zwecks Erwirkung einer bevorzugten Behandlung bei der Einfuhrzollabfertigung „nicht gebührende Zahlungen“ geleistet zu haben, heißt es in einer Panalpina-Mitteilung. Unlängst haben auch andere Panalpina-Kunden gegenüber den US-Behörden angekündigt, ihre Zollabfertigungsprozesse in Nigeria zu überprüfen. In der Zwischenzeit haben die US-Behörden ihr Begehren auf Unterlagen einzelner weiterer Panalpina-Kunden in Zusammenhang mit Speditionsdienstleistungen nach Nigeria, Kasachstan und Saudi-Arabien ausgedehnt. Als Folge hat Panalpina eine eigene interne Untersuchung des Vorfalles in die Wege geleitet, wobei die Anwaltskanzlei Baker & McKenzie und eine auf forensische Sachverhalte spezialisierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zur Unterstützung beigezogen wurden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden an den Prüfungsausschuss des Verwaltungsrates weitergeleitet, welcher zum gegebenen Zeitpunkt, soweit erforderlich, Maßnahmen einleiten wird. Aufgrund der Tatsache, dass sich die Untersuchung noch im Anfangsstadium befindet, ist zu diesem Zeitpunkt nicht abschätzbar, ob und allenfalls in welchem Umfang die US-Behörden Sanktionen gegen die betroffenen Panalpina-Kunden beziehungsweise. gegen Panalpina selber verhängen werden. Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung der Panalpina Gruppe sind der strikten Einhaltung des internen Verhaltenskodexes (Code of Business Conduct) verpflichtet, welcher ungebührliche Zahlungen in allen Ländern, in denen die Gruppe tätig ist, verbietet.
Panalpina und US-Behörden untersuchen Geschäftsvorgänge
Einige Panalpina-Kunden haben US-Behörden gegenüber angekündigt, ihre Geschäfts-praktiken in Nigeria zu überprüfen. Panalpina habe in diesem Zusammenhang eine eigene Untersuchung eingeleitet, so der Logistikdienstleister.