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PalettenRichtig handeln für dieHandels-PaletteDer Handel mag es im Lager automatisch und daher auf seinen Paletten im Wareneingang ordentlich. Ein paar einfache Regeln helfen Logistikdienstleistern, Streit mit dem Kunden zu vermeiden.Ärger kann es bei der Anlieferung am Handelslager gleich doppelt geben. Erst die Warterei in der Schlange vor der Rampe, dann die Wareneingangsprüfung. Klar muss sichergestellt werden, ob die richtige Ware in der richtigen Menge … aber, Ungemach droht auch, wenn die richtige Ware in der richtigen Menge nicht ordnungsgemäß auf die Palette gestapelt ist. Die Ordnungsliebe des Handels bei seinen Wareneingangspaletten hat einen Grund: In immer mehr Distributionszentren kommt automatische Lagertechnik zum Einsatz und die mag Chaos so gar nicht. In seiner aktuellen Studie „Verpackungsanforderungen in der automatisierten Handelslogistik“ hat das EHI Retail Institut untersucht, wie Paletten richtig gepackt und Einwegtransportverpackungen beschaffen sein müssen, damit es auch mit der Lagertechnik klappt.Nicht alles läuft in jedem Handelslager automatisch, in manchen Lagern ist nur ein Teil der Prozessschritte automatisiert: Einlagerung, Depalettierung, innerbetrieblicher Transport der Verpackungseinheiten auf Fördertechnik, Öffnen von Transportverpackungen für die Kommissionierung von Unterverpackungseinheiten und die Kommissionierung und Palettierung. Die Transportverpackung handeln Handel und Konsumgüterwirtschaft unter sich aus, natürlich auch, welcher Ladungsträger zu verwenden ist: die Euro-Palette. Auf ihre Abmessungen ist die Lager- und Fördertechnik ausgelegt.Spätestens beim Thema Palette kommen die Logistikdienstleister ins Spiel. Sie müssen die Gebinde transportieren und manchmal vorher noch umpacken oder kommissionieren. Am Ende aber ordnungsgemäß im Wareneingang abliefern. Bremsen schafft ÜberständeUnd das geht, laut der EHI-Studie, so: Die angelieferte Palette muss maschinen-, fördertechnik- und hochregallagertauglich sein (MFH). Das heißt für Transportunternehmen: Beim Palettentausch immer darauf achten, dass sie Ladungsträger der Qualitätsklasse A oder B zurückbekommen (VerkehrsRundschau 40/2011). Damit Depalettierer nicht ins Leere greifen und die Fördertechnik sich nicht verheddert, muss die komplette Palettenfläche mit Kartons ausgefüllt sein. Über- oder Unterstände sind unerwünscht. Vor allem beim Bremsen kann sich aber die Ware auf einer ursprünglich überstandsfrei gepackten Palette verschieben. Das für den Handel akzeptable Maß für Überstände liegt hier bei in Summe 20 Millimetern. Beim Palettenunterstand ist die Empfehlung des EHI toleranter: in Summe 80 Millimeter darf die Palette an den Seiten über die Ware hinausragen. Zum einen soll so, logistisch sinnvoll, Platzverschwendung vermieden werden, zum anderen können Depalettierer die Ware sonst nicht richtig umfassen oder klammern. In der Höhe liegt das Pack-Limit je nach Händler bei 1,95 oder 2,10 Metern. Bei 1000 Kilogramm ist in jedem Fall Ende, denn mehr trägt das Fach im Hochregallager nicht. Depalettierer mögen ein „geschlossenes und flächenbündiges“ Lagenbild. Will heißen: keine Lücken zwischen den Kartons und alle Kisten gleich hoch (Bild links). So gemütlich ein Kamin in den heimischen vier Wänden ist, so störend ist er für die Automatisierungstechnik. Ein Kamin meint hier eine größere Lücke in einer Kartonlage. Manchmal machen es die Abmessungen der einzelnen Transportverpackungen nicht möglich, lückenlos zu packen. Eine einheitliche Vorgabe für die maximale Größe eines solchen Kamins konnte die Studie nicht ermitteln. Die zulässige Fläche eines Kamins hängt von der Grundfläche der Verpackungseinheiten ab. Je kleiner diese sind, desto kleiner muss auch der Kamin sein. Ob das Loch in der Lage besser am Rand oder in der Mitte aufgehoben ist, hängt von der verwendeten Depalettiertechnik und der Ware ab. Solche Löcher führen zu einem Vakuumverlust beim Ansaugen oder erschweren das Umfassen oder Klammern. Wenn in mehreren Lagen ein Kamin ist, dann sollten diese versetzt zueinander und nicht durchgehend über mehrere Lagen sein. Keine vermeidbare LadungssicherungDa sie Müll und Arbeitsschritte vermehren sind aus Sicht des Handels Zwischenlagen, Kanten- und Anfahrschutze nur soweit unbedingt nötig einzusetzen. Bevorzugtes Ladungssicherungsmittel ist Stretch- oder Schrumpffolie, die die Löcher für das Einfahren der Gabelzinken in der Palette nicht verdecken darf, aber die Ware mit der Palette über deren Eckklötze fest verbinden soll. Versandetiketten gehören für störungsfreies Scannen außen auf die Folie. Sicherungsbänder aus Kunststoff werden ungern im Handelswareneingang gesehen und sollten daher nur wenn unbedingt nötig eingesetzt werden. Metallbänder sind gänzlich unerwünscht. ❙❚■ Serge VoigtPaletten, die beim Handel angeliefert werden, müssen sauber gepackt seinPalettenZeitung und Plastikfolie sind ungeeignetStudien-Autorin Hilka Bergmann vom EHI Retail Institut zuÜberraschungen und Fehlerquellen beim Palettenbau. Welche Erkenntnis hat Sie in Ihren Gesprächen mit den Händlern überrascht?Hilka Bergmann: Überrascht hat mich, dass die Industrie die bereits seit Jahren bestehenden Empfehlungen an Efficient Unit Loads teilweise immer noch nicht umsetzt. Die in der aktuellen EHI-Studie veröffentlichten Verpackungsanforderungen in der automatisierten Handelslogistik sind größtenteils keine wirklich neuen Anforderungen. Für die automatisierten Prozesse ist es nur wesentlich entscheidender, dass die Empfehlungen auch eingehalten werden. Wenn die Transportverpackungen und Ladungsbilder den aufgezeigten Anforderungen entsprechen, ist es faszinierend zu sehen, wie gut und mit welch hohem Automatisierungsgrad die Lagerabläufe bereits funktionieren.Welches sind in der Praxis die häufigsten Fehler beim Palettenbau?Häufig werden zur Ladungssicherung Zwischenlagen verwendet, die dann beim automatischen Depalettieren Probleme bereiten. Es wäre besser, ein stabiles Ladungsbild zu erzeugen, bei dem Zwischenlagen gar nicht benötigt werden. Wenn sich Zwischenlagen nicht vermeiden lassen, ist es wichtig, dass sie den Anforderungen entsprechen, aus Kartonage bestehen und eine geeignete Festigkeit aufweisen. Zum Teil kommen Plastikfolien oder Zeitungspapier zum Einsatz, beides ist völlig ungeeignet. Eine weitere Fehlerquelle ist das Lagenbild. Für das automatische Depalettieren ist es wichtig, dass das Lagenbild geschlossen und flächenbündig ist. Würden Transportverpackungen in den Maßen der ISO-Module verwendet, wäre es kein Problem, entsprechend saubere Lagen ohne Löcher oder Kamine und gleichzeitig mit optimaler Palettenauslastung zu bilden. svInterviewHilka Bergmann

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