Wien. Nach der Entscheidung der EU-Kommission, die österreichische Südbahn von Wien an die italienische Grenze nicht in die TEN-Prioritätenliste aufzunehmen, ist nun die Zukunft dieser Bahnlinie heftig umstritten. Der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) will ihr nur noch Nebenbahn-Charakter zubilligen. Auf der europäischen Landkarte sei zu erkennen, dass die Verkehrsströme demnächst anders fließen werden. Damit würde sich auch der Bau des Semmering-Tunnels erübrigen, den Pröll seit Jahren bekämpft. Auf deutliche Ablehnung stößt die Wortmeldung des Niederösterreichers bei Parteifreunden in der Steiermark. Landeshauptfrau Waltraud Klasnic sieht die Südbahn als Lebensader der steirischen Industrie. Wirtschaftslandesrat Herbert Paierl möchte dem Schienenweg wieder zu europäischer Bedeutung verhelfen. Auch Verkehrsstaatssekretär Helmut Kukacka (ebenfalls ÖVP) hält den Streckenausbau samt Tunnel für unbedingt notwendig. (vr/rv)
Österreich: TEN-Liste stellt Südbahn in Frage
Bahnlinie von Wien zur italienischen Grenze jetzt heftig umstritten