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Ölpreis steigt erstmals über 100 US-Dollar

03.01.2008 16:48 Uhr

Wirtschaftsexperten erwarten Verdoppelung des Rohölpreises in den kommenden zehn Jahren

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New York. Der Ölpreis hat am Donnerstag erstmals die Marke von 100 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) überschritten. Sowohl am New Yorker Rohstoffmarkt als auch in London übersprang der Preis für das US-Rohöl je Barrel (159 Liter) kurzzeitig diese magische Marke. Am Vortag hatte der Ölpreis in New York erstmals die Rekordmarke von exakt 100 Dollar erreicht. Das US-Energieministerium hatte am Donnerstag in Washington bekanntgegeben, dass die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche überraschend deutlich gefallen waren. Die Vorräte an Rohöl seien um 4,0 Millionen Barrel auf 289,6 Millionen Barrel zurückgegangen. Kurz darauf schnellte der Preis für US-Rohöl der Referenzsorte West Texas Intermediate an der New Yorker Rohstoffbörse auf 100,05 Dollar je Barrel, in London auf 100,12 Dollar. Wenig später sackte der US-Ölpreis dann wieder unter 100 Dollar. Experten halten weitere Preissprünge bei Öl für möglich. Aktuell treibe vor allem die anspannte politische Lage in Nigeria und Pakistan den Ölpreis nach oben, sagte Klaus-Jürgen Gern, Rohölexperte beim Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel. Zudem verursachten Schwierigkeiten bei der Angebotsausweitung und drohende Produktionsausfälle steigende Ölpreise. 150 Dollar pro Barrel in fünf Jahren und in zehn Jahren gar 200 Dollar, wie vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) prognostiziert, hält Gern für „überhaupt nicht absurd“. Ölexperte Gern warnte davor, die Probleme in Afrikas größtem Förderland Nigeria zu vernachlässigen. Anschläge auf Öleinrichtungen und Instabilität haben zu einem Rückgang der Ölförderung um 20 Prozent seit 2006 geführt. „Sollte es hier zu einer weiteren Verschärfung kommen, ist dies angesichts des knappen weltweiten Angebots ein großes Risiko für die Ölversorgung“, sagte Gern. „In der derzeitigen Lage wird jedes Ölförderland gebraucht.“ Die Sprecherin des Mineralölwirtschaftsverbands MWV, Barbara Meyer-Bukow, nannte neben politischen und strukturellen Schwierigkeiten auch die Spekulation als Grund für die hohen Rohstoffpreise. Fondsmanager hätten die Rohstoffmärkte wohl wieder ins Visier genommen und erneut einen „sportlichen Ehrgeiz“ in Richtung der 100-Dollar-Schwelle entwickelt. „Grundsätzlich hat sich nichts geändert: Es gibt ein ausreichendes Angebot für die Nachfrage nach Rohöl“, sagte Meyer-Bukow. Auch die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, sieht die jüngsten Preisanstieg zu großen Teilen spekulationsbedingt: „Der Anteil am Ölpreis, der auf Spekulation zurückzuführen ist, dürfte etwa 20 Prozent betragen“, sagte Kemfert der „Berliner Zeitung“. „Eine Entspannung beim Ölpreis ist in den nächsten Wochen deshalb nicht zu erwarten. Ich rechne kurzfristig sogar eher mit einem weiteren Anstieg bis auf 105 Dollar.“ (dpa)

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