Nürnberg. Das Güterverkehrszentrum Hafen Nürnberg will eine Landbrücke für Containerzüge nach China einrichten. Die Chancen eines solchen Projektes würden derzeit in einer deutsch-chinesischen Machbarkeitsstudie ausgelotet, sagte Nürnbergs Wirtschaftsreferent Roland Fleck (CSU) am Dienstag in Nürnberg. Die Container-Bahnverbindung zwischen dem Pekinger Stadtteil Changping und Nürnberg solle China und Europa zusammenführen und der fränkischen Wirtschaft neue Märkte erschließen. „Die Transporte aus der Region Asien-Pazifik nach Deutschland werden weiter zunehmen“, unterstrich Fleck. Allerdings müsse der prosperierende Ballungsraum Peking deutlich mehr Güter aus Europa importieren, als ausgeführt würden, damit die Container auf dem Rückweg nach China nicht leer auf die Reise gehen müssten. Die so genannte China-Landbridge sei als „Alternativweg“ zum günstigen Seetransport und dem teuren Flugtransport gedacht. Während die Güter auf dem Seeweg bis zu 40 Tage unterwegs seien, sollten die Container den 11.000 Kilometer langen Schienenweg in rund 15 Tagen schaffen. Mit einem Güterumschlag von mehr als 11 Millionen Tonnen (plus 10,4 Prozent) verzeichnete das Güterverkehrszentrum das erfolgreichste Jahr seit der Gründung des Staatshafens vor 35 Jahren, sagte der Geschäftsführer der Hafen Nürnberg-Roth GmbH, Harald Leupold. Den größten Anteil steuerte mit knapp 80 Prozent der Gütertransport per LKW bei. Auf die Schiene entfielen rund 16 Prozent, auf das Schiff nicht einmal fünf Prozent. Im Winter hätten Eis und Hochwasser, im Sommer hitzebedingt gesunkene Pegelstände die Schifffahrt auf Donau und Main-Donau-Kanal behindert, sagte Leupold. Um die Bedingungen für die Binnenschifffahrt zu verbessern, müsse der umstrittene Ausbau des letzten frei fließenden Donauabschnitts zwischen Straubing und Vilshofen in Angriff genommen werden. Zum Güterverkehrszentrum gehört neben der Hafen-Gesellschaft auch die TriCon Container-Terminal Nürnberg GmbH. Die 31 Millionen Euro teure Umladestation an der Schnittstelle zwischen Wasser, Schiene und Straße war Mitte vergangenen Jahres eröffnet worden. Der Containerumschlag im so genannten kombinierten Verkehr stieg in der Folge um 28 Prozent auf mehr als 143.000 Behälter. „Durch die Verknüpfung von LKW, Schiff und Bahn können wir neue Angebote entwickeln“, betonte Leupold. Im laufenden Jahr würden weitere 33 Millionen Euro in den Ausbau des Güterverkehrszentrums investiert. Bis 2010 werde sich der Bahnverkehr im Hafen verdoppeln. (dpa)
Nürnberger Hafen prüft Containerzug-Verbindung nach China
Das Güterverkehrszentrum Hafen Nürnberg will eine Landbrücke für Containerzüge nach China einrichten