Paris. Die bei Lyon ansässige Gruppe Norbert Dentressangle will auch nach dem gerade erst erfolgten Zuerwerb des Briten TDG ihre internationale Entwicklung weiterführen und denkt für dieses Jahr an eine oder auch mehrere Zukäufe. Besonderes Interesse gelte dabei den Märkten in Zentraleuropa, Brasilien und Südostasien. Das kündigte der Vorstand des französischen Logistikdienstleisters François Bertreau Mitte letzter Woche in einem Interview an. Hierfür und auch für die Erwartung auf steigende Gewinne habe sich das neue Jahr mit dem ersten Quartal vielversprechend angelassen.
Ferner sei das Unternehmen durch eine im letzten Jahr erfolgte beträchtliche Verminderung der Verschuldung seinerseits finanziell dafür gut positioniert. Ins Auge gefasst habe man nunmehr den Erwerb eher kleinerer Unternehmen mit Umsätzen zwischen 20 und 150 Millionen Euro. Sollte sich jedoch eine Chance zum Zukauf eines für die Zukunft der Gruppe besonders interessanten Objektes größeren Kalibers ergeben, kann sich Bertreau durchaus vorstellen, dafür die Hilfe der Finanzmärkte in Anspruch zu nehmen.
Die steigenden Ölpreise beunruhigen die europaweit präsente Transport- und Logistikgruppe kaum, weil die Transporttarife in Frankreich dank eines staatlicherseits eingerichteten Ölpreisbeobachters quasi automatisch nach diesem ausgerichtet werden. Durch den Kauf von TDG, die ab April in den Konten der Gruppe konsolidiert wird, hat sich der Dentressangle-Umsatz um mehr als 25 Prozent erhöht. Bezahlt wurden für die Neuerwerbung auf den britischen Inseln 241 Millionen Euro.
Als Vehikel für die geplante weitere Ausbreitung im Ausland soll die von Dentressangle erst im vorigen Jahr begonnene Aktivität als internationale Spedition dienen. Momentan bringt diese erst 100 Millionen Euro ein; mittelfristig, das heißt in zwei bis fünf Jahren, will die Gruppe auf 250 bis 300 Millionen kommen. Die Umsatzzahlen aus dem ersten Quartal 2011 kündigte Norbert Dentressangle für den 28. April an. (jb)