Zoetermeer/Utrecht. Die Gefahr eines Streiks im niederländischen Güterkaftverkehrs-Gewerbe ist abgewendet. Die Vertreter der Arbeitgeber-Fachverbände TLN und KNV Goederenvervoer verständigten sich jetzt mit der Dienstleistungsgewerkschaft FNV Bondgenoten auf einen neuen Tarifvertrag für die rund 135.000 Beschäftigten in dieser Branche. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 1,5 Jahren, das heißt er tritt rückwirkend zum 1. April 2007 in Kraft und läuft zum 1.Oktober 2008 aus. „Beim Zustandekommen hat auch der akute LKW-Fahrer-Mangel eine wichtige Rolle gespielt“, erklärte der Verband TLN knapp. Die Verhandlungen wurden auf Betreiben der Arbeitgeber neu aufgenommen, nachdem es jetzt zu wiederholten Warnstreiks gekommen war. Die Arbeitnehmer können sich auf eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent freuen, die zum 1.Juni 2007 wirksam werden soll. Zum 1.April 2008 erhalten sie noch einmal 1,5 Prozent dazu. Darüber hinaus werden die Arbeitgeber zum Dezember-Gehalt weitere 350 Euro brutto als Pauschale überweisen. Zu guter Letzt verständigten sich die Verhandlungspartner über eine Reihe von Sozialmaßnahmen, die vor allem der Altersabsicherung zugute kommen sollen. Und: Es wurden wichtige Eckpunkte festgelegt, zu welchen Konditionen Lkw-Fahrer aus Mittel- und Osteuropa zu behandeln sind. Mit dem Erreichten ist die Gewerkschaft FNV Bondgenoten zufrieden. „Das ist absolut in Ordnung“, kommentierte deren Verhandlungschef Jan Hellig. Unter Strich seien 4,7 Prozent Lohnerhöhung herausgekommen. Auch das Thema Billig-LKW-Fahrer aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten konnten wirksam behandelt werden. (eha)
Niederlande: Fahrer-Streik ist vom Tisch
Lohnerhöhung von 3,2 Prozent: Arbeitgeber kommen Gewerkschaften entgegen