Hamburg. In der vergangenen Woche stellten das Global Institute of Logistics und der Germanische Lloyd offiziell den neuen „Container Terminal Quality Indicator“ (CTQI) vor. Der Standard basiert auf einem System zur Messung der Leistungsfähigkeit von Containerterminals innerhalb der Lieferkette. Die hierbei ermittelten Resultate helfen Versender jetzt den Containerhafen auswählen, der ihren Bedürfnissen und ihrer Lieferkettenstrategie am besten entspricht. Um sich für ein CTQI-Audit zu qualifizieren, muss zunächst ein Managementsystem eingeführt werden, das kontinuierliche Verbesserungen anstrebt. Weiter werden Leistungsindikatoren, sowohl interne als auch externe Faktoren mit Hilfe eines Zertifizierungsschemas bestimmt. Auditoren werden die Bewertung der Leistungsfähigkeit der Terminals überprüfen. Dabei stehen Kriterien wie die Ausrüstung mit Kränen und deren Leistungsfähigkeit sowie die Effizienz bei der Be- und Entladung von Seeschiffen auf dem Prüfstand. Das Audit umfasst darüber hinaus auch organisatorische Aspekte wie Betriebszeiten der Road Gates, Kommunikation und Planungskompetenz sowie leistungsfähige Verbindungen zum Hinterland und Kanal- und Flusssystem. Die detaillierte Bewertung bietet Raum für einen fachlichen Austausch zwischen Hafenbetreibern, Versendern, Frachteigentümern, Hafenbehörden, Reedereien und anderen Interessengruppen. Allerdings entscheiden die Containerhäfen, inwieweit diese Informationen ausgetauscht werden. Alle untersuchten Daten und Bezugswerte werden ausschließlich in einem vertraulichen Anhang des Zertifikats ausgewiesen. „Der CTQI-Standard ermöglicht es, den Zertifizierungsprozess an die spezifischen Gegebenheiten und den Modal Split des jeweiligen Containerterminals anzpassen“, erklärt Kieran Ring, Chef des Global Institute of Logistics. Wilhelm Loskot, Abteilungsleiter Schifffahrt und Logistik beim Germanischen Lloyd, ist bezüglich der Entwicklung des CTQI zuversichtlich: „Einen derartigen Standard zur Bestimmung vergleichbarer Messwerte hat es bisher noch nicht gegeben. CTQI ist die denkbar einfachste Möglichkeit, bei der weltweiten Bewertung von Containerhäfen eine gemeinsame Sprache zu finden. Darauf aufbauend steht einer kontinuierlichen Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Containerhäfen weltweit nichts im Wege.“ Die ersten Audits sind bereits für März 2008 geplant.
Neuer Qualitätsstandard für Containerhäfen
Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts haben das Global Institute of Logistics, der Germanische Lloyd sowie weitere Experten für internationale Containerhafenlogistik einen Standard zur Bewertung der Effektivität von Containerterminals entwickelt.