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Neuer Alitalia-Chef soll Weg aus Krise finden

04.04.2008 11:46 Uhr

Krisensitzungen in Rom nach Scheitern der Alitalia-Übernahme durch Air France-KLM

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Rom. Nach dem Scheitern der Verhandlungen über eine Übernahme der maroden Alitalia durch Air France-KLM wird die Lage für die verschuldete Fluggesellschaft immer prekärer. Am Donnerstag kamen in Rom italienische Regierungsvertreter zusammen, um über die Zukunft der Gesellschaft zu beraten. An der Krisensitzung nahmen unter anderen die Minister für Wirtschaft und Finanzen sowie für Verkehr, Tommaso Padoa-Schioppa und Alessandro Bianchi, teil. Am Nachmittag traf sich der Verwaltungsrat der Fluglinie zu Krisengesprächen. Am Vorabend war Alitalia-Chef Maurizio Prato zurückgetreten, nachdem Air France-KLM die Übernahmeverhandlungen abgebrochen hatte. Zum neuen Präsidenten der Airline wurde am Abend Aristide Police, 39, gewählt, ein Experte für öffentliches Recht und Professor an der römischen Universität Tor Vergata. Er hat die Aufgabe, Alitalia in dieser schweren Krise zu verwalten. „Es ist wirklich alles getan worden, um die einzige mögliche Perspektive, die den Konzern hätte retten können, zum Scheitern zu bringen“, kritisierte Außenminister Massimo D'Alema. „Entweder wir finden jetzt ganz schnell eine Lösung oder die Alitalia ist endgültig verloren.“ Die Regierung wolle prüfen, ob es eine Möglichkeit gibt, Air France-KLM an den Verhandlungstisch zurückzubringen, hieß es in Rom. Nach wochenlangem Ringen hatte Air France-KLM-Chef Jean-Cyril Spinetta die Gespräche um die Übernahme der von Insolvenz bedrohten Fluglinie am Mittwoch abgebrochen. Alitalia fliegt nach Unternehmensangaben täglich eine Million Euro Verlust ein. Spinetta hatte die Übernahme des Staatsanteils (49,9 Prozent) an Alitalia von der Zustimmung der Gewerkschaften abhängig gemacht. Die italienischen Gewerkschaften wehrten sich aber strikt gegen die Pläne von Air France-KLM zum Abbau von 2100 Arbeitsplätzen, einer Flottenverringerung und einer Herabstufung der Drehscheibe Mailand- Malpensa. Sie verlangten am Donnerstag ein Gespräch mit Ministerpräsident Romano Prodi, dessen Regierung sich wie auch Prato für das Geschäft mit Air France-KLM stark gemacht hatte. In einer Erklärung von Air France-KLM hieß es zu dem Abbruch der Gespräche, dass die „Bedingungen zur Fortführung der Verhandlungen nicht mehr gegeben“ seien. Die Deutsche Lufthansa zeigte nach den neuesten Entwicklungen weiterhin kein Interesse an einem Einstieg bei Alitalia. „Unsere Einschätzung hat sich nicht verändert“, sagte eine Sprecherin in Frankfurt. Sie verwies dabei auf die Entscheidung von Dezember, wonach Lufthansa sich nicht am Bieterverfahren für Alitalia beteiligte. Damals war unter anderem argumentiert worden, bei einer Übernahme der angeschlagenen Airline drohe die Bonitätseinstufung der Lufthansa zu sinken. Den italienischen Markt hatte Lufthansa aber wiederholt als interessant eingestuft. (dpa)

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