Goslar. Vor der Zulassung von 60-Tonnern hat Ex-Generalbundesanwalt Kay Nehm gewarnt. Überladene LKW ramponierten schon jetzt Deutschlands Autobahnen, sagte Nehm am Donnerstag in Goslar zum Auftakt des 45. Verkehrsgerichtstages. Die neuen 25,25-Meter-Züge, deren Einsatz derzeit in einigen Bundesländern ausprobiert wird, schafften weitere Probleme. „Unsere Autobahnen leiden nach wie vor und zunehmend unter Überbeanspruchung durch den Fernlastverkehr“, sagte Nehm, der auch Präsident der deutschen Akademie für Verkehrswissenschaft ist. Die Folge seien ein vorzeitiger Verschleiß der Fahrbahnen und kilometerlange Staus mit vermehrten Unfällen in engen Baustellen. Nehm forderte deshalb flächendeckende Kontrollen mit intelligenten Systemen, um überladene Lastwagen zu identifizieren. Angesichts der Überbeanspruch der Straßen nun auch noch Experimente mit 60-Tonnern zu machen, sei völlig überflüssig, erklärte der Jurist. Die Entwicklung der LKW mit Überlänge biete zwar der deutschen Automobilindustrie eine zusätzliche Chance. Diese Fahrzeuge seien im menschenleeren australischen Outback und im dünn besiedelten Skandinavien sicher zweckmäßig. In den dichten deutschen Straßenverkehr passten sie aber nicht. (dpa)
Nehm: Überladene LKW ramponieren Autobahnen
Warnung vor 25-Meter-Zügen: „Experimente mit 60-Tonnern sind überflüssig“