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Münchener Conti-Gruppe glaubt an Schifffahrt

14.10.2010 18:42 Uhr

Schifffahrt erholt sich nach Krise schneller als erwartet / Massengutfracht soll zweites Standbein werden

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Hamburg. Das Münchener Reedereiunternehmen und Schiffsemissionshaus Conti-Gruppe wird weiter am Investment „Schiff" festhalten. „Flugzeuge oder Windkraftparks sind nicht unser Thema. Wir glauben weiter in das Anlageobjekt Schiff", so der Tenor der Conti-Geschäftsführung anlässlich der Vorstellung der Leistungsbilanz 2009 in Hamburg. Dabei setzt das 1970 gegründete Unternehmen auch in Zukunft auf das Containerschiff, ergänzt um das Segment Massengutfrachter, das nach einer Großbestellung von 28 Frachtern vom Herbst 2008 zu einem zweiten Standbein ausgebaut werden soll. Die in China bestellten Schiffe sollen bis 2012 ausgeliefert werden

Die in München beheimatete Schifffahrts-Gruppe kam nach Darstellung von Geschäftsleitungsmitglied Josef Sedlmeyr 2009 „relativ glimpflich" durch die Krise. Das sei alles andere als ein Selbstgänger gewesen. Vielmehr habe das Unternehmen, das unter anderem mit 45 Prozent an der in Buxtehude ansässigen NSB Reederei beteiligt ist, im Schifffahrtskrisenjahr 2009 die Früchte ihre in den Vorjahren geleisteten Arbeit einfahren können.

Zu den wichtigen Weichenstellungen der Vergangenheit zählte Sedlmeyer unter anderem die Zuordnung der eigenen Flotte auf sogenannte Pools. Damit sei es möglich gewesen, „das Beschäftigungsrisiko" und damit konkret auch die Folgen eines Einnahmeausfalls zu verringern. Sedlmeyer: „Jeder Frachter hat auch in Schwächeperioden Einnahmen erzielt." Bei den Ausschüttungen hatte das Unternehmen bereits im Herbst 2008, als das Wort Schifffahrtskrise noch nicht im Umlauf war, bei den Ausschüttungen maßhaltend agiert. „Wir haben damals bereits Ausschüttungen zurückgehalten oder reduziert", ergänzte Sedlmeyer. Die Gründe dafür habe man gegenüber den Anlegern klar dargelegt und dafür in den meisten Fällen Zustimmung erfahren.

Schließlich habe das Unternehmen rechtzeitig das Gespräch mit den Charterern bei den Schiffen gesucht, deren Charterverträge vor dem Auslaufen standen. Sedlmeyer: „Wir haben die Raten gekürzt und die Charterraten verlängert." Unterm Strich hätten die verschiedenen Maßnahmen dazu geführt, dass von den Anlegern 2009 weder Nachschüsse noch Ausschüttungen eingefordert werden mussten.

Auch im Krisenjahr konnten die Tilgungen planmäßig vorgenommen werden. 120 Millionen Euro wurden weiter getilgt, hinzu kamen weitere 19 Millionen Euro an Sondertilgungen. Damit lagen die Beträge in beiden Fällen über dem Niveau von 2008. Die Voraustilgungen der fahrenden Flotte – sie umfasste Ende 2009 insgesamt 89 Schiffe – summierten sich auf 184 Millionen Euro. 45 Prozent der fahrenden Flotte fuhr im Berichtsjahr schuldenfrei. An die Anleger konnten im vergangenen Jahr rund 70,6 Millionen Euro ausgeschüttet werden, nach 160 Millionen im Jahr zuvor. Auch bei den Platzierungen ist das Unternehmen vor dem Hintergrund des harten Marktumfeldes zufrieden. Bei den Anlegern konnten 2009 rund 59 Millionen Euro an Eigenkapital eingeworben werden.

Die Conti-Gruppe rechnet auch in kommenden Monaten mit einer weiteren Erholung der Schifffahrtsmärkte, und zwar sowohl im Containersegment als auch in der Bulkschifffahrt, die für Conti ein neues Feld darstellt. Gerade für die Massengutschifffahrt zeichnet sich ein großer Exodus ab, weil gut ein Viertel der fahrenden Flotte – bezogen auf die Tragfähigkeit – überaltert ist und damit zur Verschrottung anstehen wird. Auch das Conti-Management zeigte sich überrascht, wie schnell der Erholungsprozess der Weltschifffahrtsmärkte eingesetzt hat. (eha) 

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