Paris. „Wir werden weder Mory noch Sernam kaufen." Das gab der Chef der staatlichen Pariser Transport- und Logistikgruppe SNCF Geodis, Pierre Blayau, gegenüber „L'Officiel des Transporteurs" zu Protokoll. Das Gewerbemagazin hatte geschrieben, Geodis sei durch die jüngsten Zuerwerbungen im Stückgutsektor wie Cool Jet und Ciblex sowie die derzeit noch bei den Wettbewerbsbehörden anhängige Prozedur zum Kauf von Tatex in den Geruch geraten, seine dominante Marktstellung missbrauchen zu wollen. Blayau trat damit auch Gerüchten entgegen, die der Gruppe die Absicht unterstellten, nunmehr auch den Stückgut-Konkurrenten Mory und die frühere SNCF-Tochter Sernam im Visier zu haben. Eine Konzentration in dem Bereich hält Blayau aber für unabdingbar und verweist dabei auf die diesbezügliche Entwicklung in Deutschland, hinter welcher man in Frankreich noch hinterherhinke.
Die Geodis-Stückgutsparte Calberson erhalte keine Unterstützung durch die Staatsbahn SNCF, reagierte er auf entsprechende Vorhaltungen. Sie stehe voll und ganz auf eigenen Füßen und vertrete eine Tarifpolitik, die eher an höheren Preisen orientiert sei, um damit Investitionen zu tätigen, die Servicequalität garantieren und die gegenüber den Kunden eingegangenen Verpflichtungen einhalten zu können. Zur aktuellen Tarifsituation allgemein sagte Blayau, bei mehrmaliger Lieferung pro Tag entstünden hohe Fixkosten, die nur durch entsprechend hohe Frachtmengen ausgeglichen werden könnten.
Einmal mehr betonte der Geodis-Chef das Ziel, aus der Gruppe einen europäischen Akteur mit Weltvokation zu machen. (jb)