Berlin. Die hochtechnologische Zukunftsbranche Schiffbau gibt nach Darstellung des Bundeswirtschaftsministeriums starke Impulse für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland. „Der Schiffbau boomt“, die Auftragsbestände der deutschen Werften lägen bei rund 15,2 Milliarden Euro, erklärte die Parlamentarische Staatssekretärin Dagmar Wöhrl (CSU) heute in Berlin. Noch größer als die Werftindustrie selbst sei die deutsche Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie, die national und international „erfolgreich aktiv“ sei. Deutsche Schiffbauzulieferer erwirtschafteten 2006 mit 72.000 Beschäftigten einen Umsatz von 10,5 Milliarden Euro. Die aus Bayern stammende Koordinatorin der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft zog nach einem Jahr in ihrer neuen Funktion Bilanz. Nach ihren Worten ist die Branche „nicht nur eine Angelegenheit der Küste, sondern findet auch in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sowie in anderen Bundesländern statt“. Der deutsche Export und Import laufe zum großen Teil über die deutschen Seehäfen, sagte Wöhrl weiter. 2006 sei dieser Umschlag erneut um sechs Prozent auf 300 Millionen Tonnen gewachsen und Ende dieses Jahres würden voraussichtlich 320 Millionen Tonnen erreicht. Die von deutschen Reedern kontrollierte Handelsflotte habe sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt und sei heute weltweit die dritt größte. Unterdessen kritisierte der Bundesrechnungshof am Mittwoch ein Steuerprivileg der Reeder. Laut Einkommensteuergesetz dürften diese 40 Prozent der Lohnsteuer ihrer Seeleute für sich einbehalten, erläuterte Rechnungshof-Präsident Dieter Engels. Er zitierte in diesem Zusammenhang wissenschaftliche Bewertungen dieser steuerlichen Förderung mit den Worten „Legalisierung der Lohnsteuerunterschlagung“ oder „völlig unakzeptables Lobby-Gesetz“. (dpa)
Ministerium: Maritime Wirtschaft boomt
Das Bundeswirtschaftsministerium sieht in der maritimen Wirtschaft einen enormen Antriebsmotor