Berlin. Im Kampf für einen niedrigeren Mindestlohn für Briefzusteller haben sich die Post-Konkurrenten die Rückendeckung mehrerer Wirtschaftsverbände geholt. Unter anderem der Handel und das Speditionsgewerbe sowie Zeitungsverleger warnten gemeinsam vor der Einführung eines einheitlichen Mindestlohns zwischen 8,00 bis 9,80 Euro pro Stunde für die Branche. Eine gesetzlich verordnete Lohnuntergrenze in dieser Höhe ersetze das „staatliche Briefmonopol durch ein de facto Lohn-Monopol“ heißt es in einer heute in Berlin veröffentlichen Erklärung mehrerer Verbände. Betroffene Branchen haben auf Initiative des von Post-Konkurrenten gegründeten Arbeitgeberverbandes Neue Brief- und Zustelldienste eine Aktionsgemeinschaft für Wettbewerb auf dem deutschen Markt gebildet. Ein Mindestlohn im Briefmarkt nach den Vorgaben der Deutschen Post bedrohe mehr als 50.000 Arbeitsplätze allein bei neuen Briefdiensten, wird gewarnt. Zudem könnten mehr als 200.000 Arbeitsplätze im Handel, bei Speditions- und Logistikfirmen sowie in anderen Branchen vernichtet werden, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Die Hauptkonkurrenten der Deutschen Post auf dem Briefmarkt sind die mehrheitlich zum Axel Springer Verlag gehörende Pin Group sowie TNT Post. Sie haben ihr Netz in Deutschland bereits stark ausgebaut. An der von ihnen nicht akzeptierten Mindestlohn-Vereinbarung waren sie nicht beteiligt. Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel hatte kürzlich bekräftigt, sein Unternehmen sei gut gerüstet, um auch nach dem Auslaufen des Briefmonopols Ende des Jahres die Marktführung zu behaupten. Auch könne die Post neue Produkte anbieten wie möglicherweise den Vertrieb einer Gratiszeitung. (dpa)
Mindestlohn: Rückendeckung für Post-Konkurrenten
Wirtschaftsverbände unterstützen private Briefdienste: Fall des Briefmonopol soll nicht durch hohe Mindestlöhne ausgebremst werden