Osnabrück. Gemeinsam mit Ministerpräsident Christian Wulff und Oberbürgermeister Boris Pistorius drückten die Inhaber und Geschäftsführer Michael und Rolf Meyer den Startknopf. Mit Hilfe der automatisierten Logistikanlage will das Unternehmen jährlich bis zu 15 Millionen Teile abwickeln.
Den Ausschlag für die Investition am Standort Osnabrück gab ein Vertrag zur Übernahme der weltweiten Hänge- und Liegewarenlogistik für Gerry Weber. Meyer & Meyer führt das komplette Lager- und Logistikmanagement für die weltweit produzierten Fertigwaren des Mode- und Lifestyle-Unternehmens aus Halle, Westfalen durch. Eine entsprechende Vertragsvereinbarung mit einer Laufzeit von fünf Jahren haben beide Unternehmen im Sommer 2006 unterzeichnet.
Die Entscheidung für eine automatisierte Abwicklung der Hänge- und Liegeware wurde aufgrund der Mengen getroffen, die in dem neuen Logistikzentrum bearbeitet werden. Mit der automatisierten Logistikanlage betritt Meyer & Meyer innerhalb der Textillogistikbranche nach eigenen Angaben technologisches Neuland. Das Investitionsvolumen betrug insgesamt 14 Millionen Euro.
Auf 27.000 Quadratmetern Grund hat das Unternehmen bisher 5796 Quadratmetern Nutzfläche bebaut. Weitere 8530 Quadratmeter stehen bei Bedarf als Erweiterungsfläche zur Verfügung. Im Inneren der Logistikhalle dominiert Technik das Bild. Ein automatischer Sorter sorgt für das Sortieren der Ware nach Kundenaufträgen, in einem automatisierten Kartonlager können bis zu 85.000 Kartons kurzfristig gelagert werden, und 10.000 Kartons mit 150.000 bis 200.000 Teilen Inhalt können das Logistikzentrum in Spitzenzeiten über sieben Verladetore täglich verlassen.
„Die Automatisierung unserer logistischen Abläufe verschafft uns wichtige Wettbewerbsvorteile und ist Bestandteil unserer Wachstumsstrategie“, sagt Inhaber und Geschäftsführer Michael Meyer.
„Durch regenerative Energieerzeugung, zahlreiche Energiesparmaßnahmen, umfangreiche Recyclingkonzepte und die frühzeitige Anwendung technischer Innovationen wollen wir aktiv zum Umweltschutz beitragen“, sagt Michael Meyer. Auf dem Dach des neuen Logistikzentrums installierte die Spedition eine Photovoltaikanlage und nahm diese gemeinsam mit dem Logistikzentrum in Betrieb. Das Investitionsvolumen für fast 2000 Quadratmeter Sonnenkollektoren beträgt eine Millionen Euro.
Die Photovoltaikanlage mit 1547 kristallinen Modulen wird eine Maximalleistung von 270 kWp haben. Bei 900 Sonnenstunden pro Jahr werden rund 243.000 kWh Strom erzeugt. Den regenerativ erwirtschafteten Strom speist Meyer & Meyer unmittelbar in das Netz der Stadtwerke ein. Die eingespeiste Menge reicht aus, um 70 Einfamilienhäuser zu versorgen.
Dem Projekt wurde mit Hilfe der Mitarbeiter finanziert. Mitarbeiter des Unternehmens beteiligen sich als Kommanditisten an einer unternehmenseigenen Gesellschaft, die zum Zweck der Energieerzeugung und des Energieverkaufs gegründet wurde. Der Gewinn der Gesellschaft wird komplett an die Kommanditisten ausgeschüttet.