„Messe der Meister von morgen“ – mit diesem Slogan lockte Leipzig jahrzehntelang die Schaulustigen zur größten Neuheitenshow der damaligen Ostblockstaaten. Seit 17 Jahren setzt die sächsische Metropole diese Tradition mit der Automobilmesse AMI fort. Mit der starken Fokussierung auf die Länder in Mitteleuropa verleihen die Sachsen ihrer Messe ein eigenes Profil und weisen zudem der Automobilbranche den Weg in die Zukunft: Dieser findet nämlich nicht im östlichen Europa sein Ende, sondern hat dort lediglich seinen Anfang. So drängen sich die Messegäste in Leipzig um den „Logan“ der rumänischen Renault-Tochter Dacia und quetschen sich in den Lada „Taiga“ – jenem spartanischen Wald-und-Wiesen-Offroader, der bislang nur unter Jägern und Forstarbeitern seine kleine Fangemeinde gefunden hat. Unter der spartanischen Lada-Hülle arbeitet ein moderner Autogasmotor. „Wir haben verstanden“ könnte der Werbeslogan für diese Aktion lauten, mit der die russische Traditionsmarke bei skeptischen Käufern in Westeuropa mit ökonomischen Argumenten erweichen will. Auch die Bauma wird eine Charmeoffensive aus dem Osten erleben. Der neue „Global Player“ China stellt in München sein gewachsenes Selbstbewusstsein eindrucksvoll zur Schau und vergrößert seine Ausstellungsfläche im Vergleich zu 2004 um das Siebenfache. Das Reich der Mitte, von vielen lediglich als Kopierweltmeister wahrgenommen, ist längst einen Schritt weiter und geht auf Tuchfühlung mit den westlichen Märkten. Denn nicht nur in der Baubranche zeichnen Angebot und Nachfrage der Asiaten die künftigen Bilanzzahlen der hiesigen Unternehmen. So wird ein Gang über den chinesischen Messestand für all jene zur Pflicht, die sich auch künftig zu den Meistern von morgen zählen wollen. Rocco Swantusch Redakteur
Messen mit den Besten
Der Kommentar der Woche von Rocco Swantusch, Redakteur