Messe Birmingham

Messe BirminghamReif für die InselVor allem die in Groß- britannien starken Marken DAF und Ford nutzten die Messe Birmingham, um Neuheiten vorzustellen, die für ganz Europa relevant sind. Premiere feierten auch der neue Mercedes Atego sowie der Volvo FM.Bei so vielen Neuheiten kann man schon mal durcheinander kommen: Ford entrümpelt seine Modellpalette komplett, nur das Timing für die einzelnen Produkte hat sich verschoben. Zuletzt waren die Kölner Briten mit dem Transit Custom vorangeprescht, der mittlerweile mit netten Einführungsrabatten bei den Händlern zu bekommen ist und dem Ende 2013 noch eine Hochdachversion folgt. Warten bis Frühjahr 2014 müssen Kunden nun auf den großen, nach der Nutzlastklasse sogenannten Zwei-Tonnen-Transit. Vorfahrt hat jetzt der kleinere Transit Connect, etwa ab Ende des Jahres. Hier sieht Ford wohl den größten Handlungsbedarf. Der Caddy-Konkurrent erhält eine weicher gezeichnete Optik als die frühere Legosilhouette – für mehr Erfolg als PKW-Kombi. Die in Birmingham gezeigte Kastenvariante wartet zudem mit inneren Werten auf wie der von PSA abgeschauten Multifunktionsbeifahrersitzbank. Statt der Langversion mit Hochdach wird es vorerst nur eine längere Variante geben, entsprechend dem Caddy Maxi. Synergien schöpft Ford von den PKW-Vans, der Connect basiert auf der Plattform des C-Max. Entsprechend darf man ein dynamisches Fahrverhalten erwarten. Außerdem lehnt man sich beim Antriebsstrang an, wo man sehen wird, wie sich der 1,0-Liter-Eco-Boost-Dreizylinder-Turbobenziner (100 PS) in einem Zweitonner schlägt. Die Ford-Verantwortlichen schwärmen in den höchsten Tönen von dem kleinen, sparsamen Aggregat. Wenn man häufiger die reklamierten 945 Kilo Nutzlast befördern will, greift man aber wohl besser zum Diesel (1,6 l; 75/95/115 PS). Vom Ladevolumen bleibt der Connect dagegen eher bescheiden: 2,9 und 3,6 Kubikmeter darf die Fracht messen. Eine Klasse tiefer setzt der neue Transit Courier beim Volumen auch keinen Maßstab. Der konsequent als Nutzfahrzeug konzipierte Fiat Fiorino jedenfalls, mit 3,80 Meter Länge 36 Zentimeter kürzer, bietet sogar mehr Platz. Da muss Fords kleinster Kastenwagen mit der besten Ladelänge, der recht breit öffnenden Schiebetür, 660 Kilo Nutzlast, mit den moderneren Motoren oder hohem Sicherheitsstandard des vom Van B-Max abgeleiteten Fahrwerks punkten: ESP soll Serie sein, eine Airbag-Armada bis hin zu Kniebags ebenfalls. Der Courier setzt im Frühjahr 2014 den Schlusspunkt unter Fords Modelloffensive. DAF rückt mit den neuen LF und CF nach Die Holländer üben sich in Birmingham in Familienzusammenführung und stellen dem XF die überarbeiteten LF und CF zur Seite. Im Kern der Renovierung stehen die Euro-6-Motoren mit dem komplett neuen MX-11 sowie den überarbeiteten PX-5 und PX-7 (siehe VR 13) mit etwas mehr Drehmoment. Fahrer des kleinsten DAF dürfen sich zudem am überarbeiteten Fahrwerk, das mehr Präzision bieten soll, erfreuen – und die Unternehmer sich an der weiter hohen Nutzlast: Dank diverser Abspeckmaßnahmen soll das Euro-6-Mehrgewicht kompensiert worden sein. Auch das CF-Fahrwerk wurde verfeinert, etwa mit einer leichteren Stabilink-Hinterachse für Gesamtzuggewichte bis zu 44 Tonnen und 2300 Nm Drehmoment. Wie beim XF hebt DAF die Positionierung von Komponenten am Rahmen hervor, die 1500-Liter-Tanks erlaubt. Auch der CF soll insgesamt mehr Nutzlast bieten. Die Effizienz sollen auch Features wie Eco-Roll-Modus sowie Fast-Shift für schnelleres Schalten in höhere Gänge steigern. Kabinenseitig ist DAF mit dem Facelift „ordentlich aufgestellt“. Auch ohne komplett neues Fahrerhaus gelang es, wie beim XF, das Interieur etwas aufzumöbeln. Wobei die „Kleinen“ kräftig vom XF profitieren. Von dem stammen sowohl das griffige Multifunktionslenkrad als auch der zentrale Instrumententräger samt dem trendigen Fahrerratgeber, hier DAF Driver Performance Assist genannt. Er mahnt etwa, dass der Betrieb der Klimaanlage bis zu zwei Prozent Sprit kosten kann. Auch bei den Sitzen schöpft DAF kompromisslos Synergien: Die neuen Fauteuils muten bequem an, man findet schnell eine passende Sitzposition, auch die Bedienbarkeit ist in Ordnung. Der CF behält allerdings seinen wuchtigen Motortunnel. Auf dem kann man mit gut 1,80 Meter Größe nach einem mächtigen Ausfallschritt aus dem Sitz gerade so stehen. Da eignet sich der neue Actros Streamspace besser für den (eher kleinen) Fernverkehr. Das Bett ist relativ schmal, das Stauraumangebot mit Fächern unterm Dach und unter der Liege brauchbar. Auch im LF bleibt es eine Kraxelei, sollte der Fahrer durchsteigen wollen. Ganz klar, die wahren Innovationen stecken nicht in, sondern unter den DAF-Kabinen. ❙❚■ Johannes Reichel

Messe Birmingham

Erwartete Preisentwicklung für das kommende halbe Jahr

Transfrigoroute-Branchendialog

MEISTGELESEN

Manipulierte Lkw, Fahrer ohne Führerschein: „Das sind tickende Zeitbomben“

LIT übernimmt Traditionsunternehmen Grüßing

Hartmann Ibbenbüren neuer Partner bei IDS

NEWSLETTER