Schwerin. Die Häfen in Mecklenburg-Vorpommern bleiben auch in den kommenden Jahren ein Investitionsschwerpunkt für die Privatwirtschaft und die öffentliche Hand. Zuschüsse zu den Bauvorhaben wird es dabei teilweise auch aus EU-Förderprogrammen geben. Bis zum Jahr 2013 sollen rund 80 Millionen Euro in die verschiedenen Häfen entlang der mecklenburg-vorpommerschen Ostseeküste fließen, teilte das Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung in Schwerin jetzt mit.
Mit den Maßnahmen soll unter anderem sichergestellt werden, dass die Häfen für das erwartete Gütermengenwachstum fit gemacht werden. Auch geht es darum, Veränderungen in der Ladungsstruktur Rechnung zu tragen. Ein wichtiges Stichwort lautet hier: Bau und Betrieb von Offshore-Windparks auch in der Ostsee. Rostock, als der mit Abstand umschlagstärkste Hafen des Landes wird ein Investitionsschwerpunkt sein. So bereitet sich der Warnow-Hafen mit einem neuen Schiffsanleger auf die ab 2012 im Rahmen des Gedser-Dienstes zum Einsatz kommenden neuen Scandlines-Fähren.
Mit großem Einsatz betreiben das Land und die Hafenwirtschaft die Entwicklung des sogenannten Ostsee-Adria-Korridores. Er verläuft in einer gedachten Linie zwischen Skandinavien, über Berlin bis in die Adria hinein. Für die Häfen geht es darum, im Rahmen dieser Verkehrsachse als eine Art Konsolidierungs- und Verteiler-Punkt des Warenaustausches zwischen diesen beiden Wirtschaftsräumen zu wirken. Ende März wollen Hafen- und Wirtschaftsfachleute sowie Vertreter aus der Politik an die Adria reisen, um für das Projekt zu werben.
Erfreut ist die Landesregierung in Schwerin darüber, dass auch ihre Häfen von der 2010 eingetretenen Erholung der Weltwirtschaft profitieren konnten. Sie schlug insgesamt 37 Millionen Tonnen um, gut zehn Prozent mehr als 2009. Wichtigster Hafen war Rostock mit rund 25,3 Millionen Tonnen Güter, die sich auf die verschiedenen Hafenbereiche verteilten. Der Zuwachs liegt bei 2,3 Millionen Tonnen oder zehn Prozent gegenüber. Der mit Abstand wichtigste Hafenteil war der Seehafen Rostock mit 23,7 Millionen Tonnen. Die restlichen 1,6 Millionen Tonnen entfielen auf die Bereich Fracht- und Fischereihafen, Chemiehafen sowie weitere, kleinere Hafenanlagen. Im Fracht- und Fischereihafen sind vor allem konventionelle Stückgut- sowie Breakbulk-Verkehre konzentriert. Zu DDR-Zeiten war dieser Hafenteil der Haupthafen für die Fischereiwirtschaft. (eha)