Schwerin. Der Nordosten profitiere dabei von seiner geographischen Lage und den Ostsee-Häfen, müsse sich aber mit weiteren Investitionen in die Infrastruktur auf die wachsenden Anforderungen einstellen. Allein für den Ausbau der Häfen seien mittelfristig 160 Millionen Euro vorgesehen, sagte Ebnet am Mittwoch in Schwerin. Nach Angaben des Chefs der Arbeitsagentur Nord, Jürgen Goecke, hat der konjunkturell bedingte Aufschwung beim Warentransport und in der Lagerhaltung bereits den Bedarf an Kraftfahrern und Lagerarbeitern deutlich erhöht. Die Arbeitslosigkeit in diesen beiden Berufsgruppen sei im Nordosten innerhalb eines Jahres um etwa ein Drittel gesunken. „Bringen sie mir 100 Kraftfahrer mit einer gültigen Fahrerlaubnis, und in kürzester Zeit haben die alle einen neuen Job“, sagte Goecke. Um die Nachfrage besser decken zu können, werde die Agentur im kommenden Jahr in Mecklenburg-Vorpommern auch mit der außerbetrieblichen Ausbildung von Berufskraftfahrern beginnen und damit bundesweit Neuland betreten. 90 Prozent der Logistikunternehmen im Nordosten würden ihren Facharbeiterbedarf als hoch einschätzen. Ebnet zeigte sich zuversichtlich, dass das Wachstum in den Häfen des Landes weiter anhält. So sei zum Jahresende damit zu rechnen, dass der Gesamtumschlag aller Häfen erstmals bei 40 Millionen Tonnen liegen wird. Das wären gut eine Million Tonnen mehr als 2006. Wegen der Transportengpässe im Westen Deutschland wachse dem Rostocker Hafen mit seiner Schienenanbindung nach Süden eine immer größere Bedeutung zu. Neben zehn hafennahen Logistik-Standorten verfüge Mecklenburg-Vorpommern aber auch über 14 Großgewerbestandorte, einer der wichtigsten sei Valluhn/Gallin an der A 24 mit direkter Anbindung an Hamburg. Von der Entwicklung des dortigen Hafens, so betonte Ebnet weiter, profitiere auch Mecklenburg-Vorpommern. Das Güterverkehrsaufkommen in Deutschland werde bis zum Jahr 2050 voraussichtlich um etwa die Hälfte zunehmen, von 3,7 Milliarden Tonnen auf etwa 5,5 Milliarden Tonnen. Die im Oktober ins Leben gerufene Logistikinitiative wolle den Logistikstandort Mecklenburg-Vorpommern zwischen den größten deutschen Metropolen und den Ostseeanrainerstaaten stärken und das Land zur Logistikdrehscheibe im Nord-Süd- und im Ost-West-Korridor entwickeln, betonte Ebnet.
Mecklenburg- Vorpommern: Millionen-Investitionen in Häfen – Kraftfahrer knapp
Für die Logistikbrache erwartet Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Otto Ebnet (SPD) auch in den kommenden Jahren ein überdurchschnittliches Wachstum.