Wiesbaden. Die Anwohner nordhessischer Bundesstraßen sollen nach dem Willen des hessischen Verkehrsministeriums dauerhaft vom LKW-Transitverkehr verschont bleiben. Für die vor knapp einem Jahr probeweise verfügte Sperrung von 180 Kilometern Bundesstraße in Nordhessen solle es eine Nachfolgeregelung geben, kündigte das Ministerium heute in Wiesbaden an. Einzelheiten - auch zu einer Ausdehnung der Einschränkung auf andere Straßen - sollten demnach am Freitag vorgestellt werden. Für eine Ausweitung war unter anderem die Möglichkeit untersucht worden, die Bundesstraße B 3 Kassel-Marburg zwischen Cölbe und Borken für den Transit-Schwerverkehr zu sperren. Um die von Mautausweichlern stark befahrenen Strecken zu blockieren, waren Teile der Bundesstraße 27 Fulda-Göttingen und der Bundestraßen B 7 beziehungsweise B 400 Kassel-Eisenach für den LKW-Verkehr gesperrt worden. Die Zahl der Lastwagen auf diesen Verbindungen sei seitdem um die Hälfte bis zu zwei Dritteln zurückgegangen, teilte das Ministerium mit. Die Belästigung in Form von Lärm und Abgasen sei gesunken. Eine Neuregelung der Sperrung ist erforderlich, da der Hessische Verwaltungsgerichtshof die bisherige Regelung beanstandet hatte. In Südhessen hatte Rhiel außerdem im vergangenen Jahr auf der Bundesstraße B 44 zwischen Gernsheim und Lampertheim ein Nachtfahrverbot für Transit-Lastwagen erlassen. Auf der Bundesstraße B 3 in Butzbach gab es ebenfalls ein Nachtfahrverbot mit dem Ziel, den Verkehrslärm zu senken. In Bickenbach südlich von Darmstadt wurde die enge Ortsdurchfahrt der B 3 ganztags für den LKW-Durchgangsverkehr gesperrt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Insgesamt betreffen die Sperrungen in Hessen mehr als 200 Kilometer Bundesstraßen. (dpa/sb)
Mautausweichverkehr: Hessen plant Ausweitung der Straßensperren
Nordhessen sollen dauerhaft vom LKW-Transit verschont werden: Insgesamt 200 Kilometer Bundesstraßen für Transitverkehr gesperrt